Französische Kriegsgefangene in Deutschland 1914-1918: Zwischen Feindschaft und Freundschaft

Mit der Gefangennahme ging der Siegestraum der Soldaten des Ersten Weltkrieges zu Ende. Hinter feindlichem Stacheldraht konnten sie ihr Vaterland nicht mehr verteidigen. Durch die Schriften von französischen Gefangenen verfolgen wir den Beginn ihres neuen Lebens. Die Lager, zu denen sie wie Tiere in Viehwaggons gefahren werden, werden zu Zeugen ihres Überlebens, wo gewalttätige Strafen, Krankheiten, Hunger und Unsicherheit Alltag sind. Das Leben in den Lagern wird zu einem Leben des Mangels. Durch das Prisma der Gefangenschaft sehen wir, wie sich ein Verhältnis zu den Deutschen bildet. Die durch die Gefangenschaft einsetzende Entdeckung des Deutschen betrifft nicht nur den deutschen Soldaten, sondern zugleich die deutsche Zivilbevölkerung. Gleichermaßen abgestoßen und angezogen steht der Gefangene zwischen zwei Ländern, zwischen zwei Vorstellungen des Deutschen an sich. Zentrale Frage dabei ist: Warum haben sich manche ehemalige Kriegsgefangene nach dem Krieg darum bemüht, die Basis einer deutsch-französischen Versöhnung aufzubauen und zu vertiefen? Diese Frage zu klären, ist die Aufgabe des vorliegenden Buches.

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