Hermann Sudermann (1857-1928) war ein deutscher Schriftsteller und Bühnenautor. Aus dem Buch: 'In der Nacht, die diesem Tage folgte, bemerkte Paul erwachend, wie sie aus ihrem Bette aufstand, einen Unterrock überwarf und an das Fenster trat, von welchem aus man das weiße Haus sehen konnte. Es war heller Mondenschein - vielleicht schaute sie wirklich hinüber. - Wohl zwei Stunden lang saß sie da - unverwandt hinausstarrend. - Paul rührte sich nicht, und als sie mit Beginn der Morgendämmerung vom Fenster zurückkam und an die Betten ihrer Kinder trat, drückte er die Augen fest zu, um sich schlafend zu stellen. Sie küßte zuerst die Zwillinge, die umschlungen nebeneinander ruhten, dann kam sie zu ihm, und wie sie sich zu ihm herabbeugte, hörte er sie flüstern: 'Gott, gib mir Kraft! Es muß ja sein.' Da ahnte er, daß etwas Außergewöhnliches sich vorbereitete.'

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