Frauen in Konzentrationslagern: Eine geschlechtsspezifische Studie zu Überlebensstrategien und Alltag

Kahl geschoren, entkleidet, entwürdigt und entweiblicht: Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933 begann für viele Frauen ein langer und qualvoller Leidensweg durch zahlreiche Gefängnisse und Konzentrationslager. Alleine im Konzentrationslager Ravensbrück - dem größten Frauenkonzentrationslager auf reichsdeutschem Boden - waren zwischen 1993 und 1945 über 123.000 Frauen und Mädchen inhaftiert. Die Haft bedeutete für die Frauen meist den völligen Verlust ihrer Weiblichkeit: Katastrophale hygienische Bedingungen, brutale Strafen, schwere körperliche Arbeit und nicht zuletzt die ständige Todesangst, führten zu einem drastischen Verfall der typisch weiblichen Attribute - die Frauen bezeichneten sich schließlich selbst als ¿Unwesen¿. Im Fokus dieser Studie stehen Frauen, deren Alltag durch die Willkür der Nationalsozialisten und die verehrenden Umstände im Konzentrationslager bestimmt wurden und die ihre Erinnerungen, zum Teil selbst, aber auch mit Hilfe von Journalisten und Autoren, niedergeschrieben haben. Anhand zahlreicher Berichte überlebender Frauen wird untersucht, wie sie versuchten, in einem solchen Lager zu leben und zu überleben.