Frauenfiguren in Annette von Droste-Hülshoffs 'Die Judenbuche'

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Universität Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Annette von Droste-Hülshoffs Novelle 'Die Judenbuche' erschien im Jahre 1842. Im Zentrum dieser Erzählung steht Friedrich Mergels Lebensgeschichte. Der Protagonist wächst in der Mitte des achtzehnten Jahrhunderts in einem abgelegenen Dorf im 'gebirgichten Westphalen' auf. Aus diesem Grund steht Friedrichs Entwicklung vom scheuen, zurückgezogenen Kind zum prahlerischen und kriminellen Erwachsenen im Mittelpunkt der Novelle. Friedrich erschlägt den Juden Aaron und begeht 28 Jahre nach der Tat aus Reue Selbstmord. Deshalb erscheint es nahe liegend, dass in der Forschung vor allem die Auswirkungen von Herkunft, Elternhaus, dörflichem Umfeld und der umgebenden Gesellschaft auf Friedrichs Werdegang untersucht worden sind. Aus diesem Grund ist es auch nicht verwunderlich, dass den Frauenfiguren in der 'Judenbuche' nur wenig Beachtung geschenkt worden ist. Dennoch trägt vor allem die Haltung der Mutter, Margret Mergel, im Wesentlichen zur Gesetzlosigkeit ihres Sohnes bei. Denn sie vermittelt ihm die Vorurteile des Dorfes. Jedoch ist die geringfügige Beschäftigung mit den Frauenfiguren in der Forschung auch primär darauf zurückzuführen, dass selbst Margret nur eine Nebenrolle einnimmt und die anderen in der Novelle auftretenden Frauenfiguren meist nur in einer Passage erwähnt werden. Dennoch ist die Rolle der Frauen in der 'Judenbuche' nicht zu unterschätzen. Beispielsweise betrachtet Heselhaus diese Novelle als '(...) Sozialstudie, in der die Situation der Frauen in den Dörfern in ziemlicher Deutlichkeit aufgezeigt wird'. Im Rahmen dieser Arbeit wird die Untersuchung der Frauenfiguren, vor allem Margret Mergel, im Vordergrund stehen. In diesem Zusammenhang spielt auch das Frauenbild in Drostes Zeit eine bedeutende Rolle und es wird zu klären sein, inwiefern die Autorin eine Sozialkritik äußert.

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