Frauenproblematik der Romantik dargestellt am 'Prinz Friedrich von Homburg' von Heinrich von Kleist

Lizentiatsarbeit aus dem Jahr 1997 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: Gut, Norwegian University of Science and Technology (Historisch-philosophische Fakultät), Veranstaltung: Literaturwissenschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: Die sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts waren eine Aufbruchszeit. Neben der politischen Fragestellung der Gesellschaft rebellierten die Frauen gegen die patriarchalische Gesellschaftsordnung. Führte diese Rebellion der Frauen gegen das Männerestablishment zu einer Emanzipation der Frauen? Ist die Unterdrückung der Frau heute noch genauso aktuell wie in der Romantik? Methodisch gehe ich von der Situation der Frauen in der Romantik aus. Wie und als was sind die Frauen bei Heinrich von Kleist gestaltet? Ich schließe diese Betrachtung damit ab, dass ich anhand der Rezeption des 'Prinz Friedrich von Homburg' die Situation der Frau in unserer Zeit betrachte. Im 19. Jahrhundert etablierte sich in Europa der Kapitalismus bürgerlicher Herkunft. In Preußen führten die ökonomischen Reformen zur wirtschaftlichen Ablösung des feudalen Lehnsstaates durch das produktionsmittelbesitzende Bürgertum. Die neue politische und juristische Ordnung wurde 1849 in den Grundrechten in der Verfassung der Paulskirche verwirklicht. Vor diesem Grundrecht waren alle Menschen gleich. Das galt für die Männer. Die Frauen wurden demgegenüber aus dem öffentlichen Leben beseitigt, sie wurden entmündigt. Das war juridisch im Vormundschafts- und Eherecht verankert. Das wurde damit begründet, dass die Frauen wie Debile von Natur aus unfähig zu selbständigem Handeln und Denken seien. Der Erbfolger der feudalistischen Macht, das kapitalistische System, hat einen glorreichen Siegeszug um die ganze Welt angetreten. Von seinen finanziellen Machtinteressen her ist das System kosmopolitisch. Seiner psychischen Konstellation nach ist es nationalistisch und rassistisch. Bürgerkriege, Vernichtung rassischer Minoritäten, ein tödlicher Kampf verschiedener rassischer und religiöser Gruppen, Terroraktionen und Menschenopfer sind notwendig. Der ideologische Machtkampf und die Ambivalenz der kapitalistischen Gesellschaft, die sich ausdrücken in dem Komplementäraffekt von Hass und Angst: Rassenhass/Rassenangst, Klassenhass/Klassenangst, Fremdenhass/Fremdenangst, Frauenhass/Frauenangst, das alles findet sich schon bei Kleist. In einer Welt jedoch, die von der nationalen privat-kapitalistischen Welt in eine global international-kapitalistischen Welt transformiert wurde, ist die Unterdrückung der Frau als reine Gebärmaschine eine globale Gefahr. Dies gilt für alle Gesellschaften, gleichgültig welcher Herkunft, Rasse oder Religion. Dieses Kapitel muss erst noch geschrieben werden.

An der Freien Universität Berlin habe ich den Magistergrad in Theaterwissenschaft und Germanistik gemacht. An der Technisch-Naturwissenschaftlichen Universität in Trondheim in Norwegen habe ich das Lehrerexamen für den Unterricht am Gymnasium in Deutsch und Französisch gemacht. An der Universität in Jyväskylä in Finnland habe ich den Doktorgrad in Dramapädagogik gemacht. An der Universität in Trondheim (Norwegen), Kopenhagen (Dänemark) und Stockholm (Schweden) habe ich den Magistergrad in Tanzwissenschaft gemacht. Jetzt arbeite ich als freier Schriftsteller. Ich habe als Deutsch- und Französischlehrerin gearbeitet und als Drama-Pädagogin an verschiedenen Hochschulen in Norwegen. Ich wohne seit achtunddreißig Jahren in Norwegen.

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