Freiheit zum Leben

Dietrich Bonhoeffer plante eine 'Ethik' zu schreiben, konnte sie aber nicht mehr selbst abschließen. Mitten in der Arbeit an der 'Ethik' ist Bonhoeffer von der Gestapo verhaftet worden. Die Fragmente zu dem Manuskript der 'Ethik' überstanden den Krieg z.T. unter Dachsparren verborgen, z.T. im Garten vergraben. Erstmals 1949 erschienen, stellt die 'Ethik' das erste postum aus dem Nachlass herausgegebene Werk Bonhoeffers dar. Bonhoeffers Gedanken zur Ethik bleiben auch heute noch herausfordernd: Bonhoeffer wusste, dass er als Christ Verantwortung trägt, dem Unrecht zu wehren. Aber was, wenn man dabei Schuld auf sich lädt, wenn man 'dem Rad in die Speichen' greift und sich am Widerstand gegen Hitler beteiligt? Wer den Widerstandskämpfer Bonhoeffer verstehen will, muss seine 'Ethik' kennen. Er sucht nach Antworten, wie sich Nachfolge Jesu im Alltag konkret gestaltet, denkt über die Unterscheidung von letzten und vorletzten Dingen nach und entwickelt seine Lehre von den vier biblischen Mandaten - Arbeit, Ehe, Obrigkeit und Kirche - mit der er die Vorstellung überwand, dass Kirche und Staat voneinander unabhängige Schöpfungsordnungen seien, die Kirche sich also in die Angelegenheiten des Staates nicht einzumischen habe. Bonhoeffer hatte nicht primär Theologen, sondern Laien, Juristen und Militärs als Leser im Auge. Darum enthält diese Ausgabe eine repräsentative Auswahl, die auch für Nichttheologen verständlich ist. Eine Einführung von Peter Zimmerling zu den einzelnen Texten macht Hintergrund und Bedeutung der Aussagen Bonhoeffers deutlich.

Prof. Dr. Peter Zimmerling, geb. 1958, ist Professor für Praktische Theologie mit Schwerpunkt Seelsorge an der Universität Leipzig. Er ist erster Universitätsprediger und Domherr zu Meißen und ist Autor zahlreicher Bücher. Dietrich Bonhoeffer (1906-1945) war ein lutherischer Theologe, profilierter Vertreter der Bekennenden Kirche und am deutschen Widerstand gegen den Nationalsozialismus beteiligt. Er war Leiter des Predigerseminars der Bekennenden Kirche in Finkenwalde und schloss sich ab 1938 dem Widerstand um Admiral Wilhelm Franz Canaris an. 1940 erhielt er zunächst Rede-, ab 1941 auch Schreibverbot. 1943 wurde er verhaftet und am 9. April 1945 als einer der letzten NS-Gegner, die mit dem Attentat vom 20. Juli 1944 in Verbindung gebracht wurden, im KZ Flossenbürg hingerichtet. (Quelle Wikipedia)

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