Freiheitsbeschränkungen aus Gründen von Ethik und Moral

Nicht selten fußen Rechtsnormen auf einem außerrechtlichen Wertefundament und werden im Lichte ethisch-moralischer Vorstellungen ausgelegt und angewandt. Dies betrifft Generalklauseln und Schrankenbestimmungen, die ausdrücklich auf die vorherrschenden Anschauungen einer Gesellschaft verweisen, aber auch Rechtsnormen, die klar erkennbar einen sozialethischen Konsens aufgreifen. Jan Christian Urban fragt nach der ganz konkreten Bedeutung dieser Normen, und er stellt die Frage, inwieweit diese dazu genutzt werden können, selbst individuelle Freiheitsrechte einzuschränken. Neben einer detaillierten und umfassenden Analyse von Rechtsprechung und einschlägiger Normen im deutschen, europäischen und im internationalen Recht zeigt der Autor einen Bedeutungswandel von Ethik und Moral innerhalb der verschiedenen Rechtsregime auf. Die finale Gegenüberstellung seiner Ergebnisse besitzt rechtsordnungsübergreifende Gültigkeit und bringt dabei objektive und allgemeingültige Kriterien hervor, auf Grundlage derer die Prognose zukünftiger Rechtsentscheidungen möglich wird.