Freiwilligenarbeit in Einrichtungen der Behindertenhilfe: Chancen, Risiken und Handlungsempfehlungen

Masterarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Pflegewissenschaft - Pflegemanagement, Note: 1,0, Alice-Salomon Hochschule Berlin , Veranstaltung: Abschlussarbeit Master of arts (M. A.), Sprache: Deutsch, Abstract: Interviewerin: 'Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, was würden Sie in Ihrer Freizeit gerne öfter unternehmen?' Frau S.: 'Ich würde mich gerne öfter mit meinen früheren Schulkameraden treffen oder auch daheim öfter was machen. Wenn ich was einzukaufen hab, mal was einzukaufen.' Interviewerin: 'Woran scheitert das?' Frau S.: 'Weil man ja auch die Leute dazu braucht...' Ehrenamtliches Engagement ist traditionell im Leitbild der Arbeiterwohlfahrt (AWO) verankert und wird im Rahmen von Qualitätsentwicklungsprozessen in allen Dienstleistungsbereichen eingefordert, ist aber in der Praxis der Einrichtungen der Behindertenhilfe vermeintlich (noch) nicht überall angekommen. Auf vielen Fachtagen wird behauptet, dass Freiwilligenarbeit, im Vergleich z.B. zur Nachbardisziplin Altenhilfe, im Fachbereich der Behindertenhilfe und Psychiatrie nur marginal stattfindet. Vielfältige Gründe scheinen Einrichtungen darin zu hindern, freiwillig tätige Menschen für die Mitarbeit zu gewinnen und langfristig einzubinden. Vorliegende Arbeit will darlegen, wie sich Freiwilligenarbeit in der Praxis der Behindertenhilfe und Psychiatrie gestaltet und welche Vorbehalte und Hinderungsgründe es diesbezüglich gibt. In einer empirischen Untersuchung wird erforscht, wie sich die reale Situation der Freiwilligenarbeit in Einrichtungen der Behindertenhilfe und Psychiatrie innerhalb der AWO darstellt. Erfragt wird beispielsweise, wo Chancen und Risiken gesehen werden, sowohl auf Seiten der Fachexpertinnen und Fachexperten auf Landes- und Bezirksverbandsebene, als auch auf der Ebene von Leitungsverantwortlichen. Als besonders wichtig eingestuft werden die im Rahmen der Erhebung durchgeführten Interviews mit Nutzerinnen und Nutzern von Wohnangeboten. Die Befragung zielt darauf ab, eine Vorstellung darüber zu erhalten, wie viele und welche Kontakte gepflegt werden und ob weitere Kontakte, z.B. zu freiwillig Tätigen, wünschenswert wären.