'Fremdkörper im Sowjet-Organismus'

Lenin verstand das sowjetische Konzessionsgeschäft mit ausländischen Privatunternehmern als 'eine Art Krieg, ein kriegerischer Wettkampf zweier Methoden, zweier Formationen, zweier Wirtschaftssysteme - des kommunistischen und des kapitalistischen.' In der Tat kam es zu zahlreichen Konflikten zwischen den Konzessionären und den sowjetischen Behörden.

Anhand des Fallbeispiels der deutschen Agrarkonzessionen Drusag, Druag und Krupp-Manytsch untersucht Marina Schmieder das deutsch-sowjetische Konzessionsgeschäft in der Zeit der Weimarer Republik. Die Studie zeigt, dass dieses sowohl durch die wechselhafte Wirtschaftspolitik der Sowjetregierung als auch durch die Schwankungen in der Außenpolitik der beiden Staaten beeinflusst wurde.



Marina Schmieder, Studium der Geschichte in Barnaul (Russland) und in Vechta (Niedersachsen). Seit März 2015 Projektleiterin der Ausstellung 'Dinge und Menschen. Objektbezogene Kulturgeschichte im Umfeld von Spätaussiedlern' im Museumsdorf Cloppenburg. Forschungsinteressen: deutsch-sowjetische Beziehungen, Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Unternehmensgeschichte, Konzessionsforschung, Kultur und Geschichte der Russlanddeutschen.