Im Frühjahr 1931 taucht Frida Grünfeld zum ersten, aber keineswegs letzten Mal in einer Polizeiakte auf. Sie ist slowakische Jüdin, Prostituierte, und man verda?chtigt sie staatsfeindlicher Umtriebe. Außerdem ist die junge Frau unverheiratet schwanger und muss ihr Kind eine Woche nach der Geburt zur Adoption freigeben. Von da an verliert sich ihre Spur. Ihr Sohn Berthold gelangt spa?ter nach Norwegen und wird dort zu einem renommierten Psychiater. Was mit Frida geschehen ist, hat er nie erfahren - bis seine Tochter sich auf die Suche nach ihrer Großmutter macht. Durch ihre Recherchen in europa?ischen Archiven erfa?hrt sie, dass sich das Netz um Frida immer enger zugezogen hat. Als die Nationalsozialisten an die Macht kommen und die Tschechoslowakei besetzen, ist Fridas Schicksal besiegelt. Ihr Leidensweg, auch als Zwangsarbeiterin beim Bau des Frankfurter Flughafens, endet in Ravensbrück. Fridas berührende Geschichte ist ein außergewo?hnliches Denkmal für vergessene Opfer in der NS-Zeit - sie handelt von der Sehnsucht nach Zugeho?rigkeit, von Ausgestoßensein und Verlust.

Nina F. Grünfeld, 1966 geboren, ist eine vielfach ausgezeichnete norwegische Filmemacherin, Autorin mehrerer Bücher und Fernsehdokumentationen sowie Professorin an der Innland Norway University. Zuletzt erhielt sie den Blanche Major Reconciliation Prize 2019 der Stiftung Travel for Peace für ihren Einsatz für Frieden und Menschlichkeit. Sie lebt in Oslo.

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