Friedenslandschaft Sauerland

Als der katholische Teil des Sauerlandes nach 1800 unter hessische und dann preußische Landesherrschaft kam, behagte den Bewohnern die neue Pflicht zum Soldatsein überhaupt nicht. Über Schule und Kriegervereine musste der Sinn fürs Militärische durch die neuen Herren erst geweckt werden. Das kölnische Sauerland war zur Zeit der Weimarer Republik jedoch eine Hochburg des Friedensbundes deutscher Katholiken. Der Bund gehörte dann mit zu den ersten katholischen Verbänden, die 1933 verboten wurden. Einige Kriegsgegner mussten für ihre Standfestigkeit große Nachteile in Kauf nehmen oder wurden sogar von den Nazis ermordet. Das weltkirchliche Bekenntnis zur Einheit der ganzen menschlichen Familie auf der Erde spielt in den friedensbewegten Linien der ¿anderen Heimatgeschichte¿ eine wichtige Rolle. Hierin liegt auch unter den Vorzeichen von Flüchtlingssolidarität und Zuwanderung eine Zukunftsperspektive der katholisch geprägten, heute immer bunter werdenden Region. Die Überschrift ¿Friedenslandschaft¿ markiert kein Gütesiegel, sondern die Möglichkeit einer guten Wahl: Heimat für Menschen. Ausgrenzung nur für braune Stammtischparolen.

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