Friedrich Koenig und die Erfindung der Schnellpresse

Friedrich Koenig (1774-1833) revolutionierte mit der von ihm erfundenen Schnellpresse nach dem Prinzip der rotierenden Zylinder das seit Gutenberg herrschende Druckprinzip des flächigen Tiegeldrucks. Nach der Lehre zum Buchdrucker wanderte er nach England aus, erhielt dort seine Fähigkeiten zum Ingenieur und Unternehmer und entwickelte seine vier grundlegenden Patente. Zurückgekehrt nach Deutschland, gründete er in Oberzell bei Würzburg eine Werkstätte zur Fertigung seiner Druckmaschinen. Die daraus hervorgegangene Koenig & Bauer Aktiengesellschaft gehört heute zu den größten Druckmaschinenherstellern der Welt. Mit seinem entscheidenden Beitrag zur Industrialisierung in Bayern und Deutschland lassen sich aus Koenigs Werdegang Anforderungen der aufkommenden Industrialisierung an Staat und Gesellschaft bereits frühzeitig ablesen. Die großzügige Unterstützung, die er von den bayerischen Regenten erhielt, widerspricht der herrschenden Lehrmeinung, wonach die konservativ-restriktive bayerische Gewerbepolitik unter Ludwig I. der Industrialisierung ablehnend bis distanziert gegenüberstand.

Eckhard Rieck, 1966-1971 Studium des Allgemeinen Maschinenbaus an der Technischen Universität München zum Diplomingenieur Maschinenbau. 1971-1973 Arbeits- und wirtschaftswissenschaftliches Aufbaustudium an der Technischen Universität München mit Abschluss zum Diplomwirtschaftsingenieur. 2007-2015 Studium der Neueren und Neuesten Geschichte, Mittelalterlichen Geschichte und Neueren deutschen Literatur (Magister Artium) sowie Promotion zur Geschichte der Industrialisierung in Bayern an dem Beispiel 'Friedrich Koenig und die Erfindung der Schnellpresse. Wege eines Pioniers der modernen Unternehmensgeschichte.' an der Ludwig-Maximilians-Universität München.