Frömmigkeit und Weltoffenheit im deutschen Raum

Die wirkungskräftige Perspektive vom obrigkeitshörigen und politisch passiven Luthertum bei Max Weber und Ernst Troeltsch prägte lange Zeit das Bild vom Luthertum bis in das gegenwärtige allgemeine Bewusstsein. Doch diese Sicht auf das Luthertum ist schon in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und in den letzten Jahrzehnten korrigiert worden. In diese Forschungen reihen sich die hier ausgewählten Aufsätze ein, die im Rahmen der Kirchen-, Theologie- und Frömmigkeitsgeschichte Themenkreise aus der gegenwärtigen Orthodoxie- und Pietismusforschung aufgreifen, aber auch allgemein- und sozialgeschichtliche Themen tangieren. Sie haben besonders das Verhältnis des kirchlichen Amtes zur weltlichen Obrigkeit und die Bedeutung von Luthers Unterscheidung des weltlichen und geistlichen Regimentes Gottes in der Geschichte des deutschen Luthertums vom 17. bis 20. Jahrhundert im Blick.

Wolfgang Sommer, Dr. theol., Jahrgang 1939, studierte Evangelische Theologie in Berlin, Tübingen und Erlangen. Nach einer Dozentur an der Theologischen Akademie Celle war er von 1988 bis 2004 Professor für Kirchen- und Dogmengeschichte an der Augustana Hochschule Neuendettelsau. Er ist Mitglied der Historischen Kommission des DNK/LWB. Zudem ist er Mitglied des Vereins für Reformationsgeschichte, der Luther-Akademie und der Schleiermacher-Gesellschaft. Sommer erhielt den Wilhelm-von-Pechmann-Preis der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern.

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