Fühlen, was andere fühlen

In der vorliegenden Untersuchung wird die Empathiefähigkeit in Abhängigkeit von Berufsgruppe (sozial vs. nicht-sozial) und Berufserfahrung (mit vs. ohne Berufserfahrung) erfasst. Dabei sollen die Variablen Geschlecht, Alter, Geschwister und Kinder als mögliche Kovariaten berücksichtigt werden. Insgesamt 1676 Personen beantworteten zwei Fragebögen zur Erfassung der Empathiefähigkeit. Die Ergebnisse zeigen, dass die Kovariablen Geschlecht und Alter einen Einfluss auf die Empathiefähigkeit haben. Nachdem diese Faktoren kontrolliert wurden, zeigte sich ein bedeutsamer Effekt der Berufsgruppe auf die Empathiefähigkeit: Personen, die einen sozialen Beruf ausüben bzw. anstreben sind empathischer als Personen, die einen nicht-sozialen Beruf ausüben oder anstreben. Für die Berufserfahrung konnte kein positiver Effekt auf die Empathiefähigkeit nachgewiesen werden und die Interaktion von Berufsgruppe und Berufserfahrung erlangte keine statistische Signifikanz: Personen, die in einem sozialen Beruf arbeiten und somit über Erfahrungswissen verfügen, sind demnach nicht am empathischsten. Methode und Ergebnisse werden kritisch hinterfragt und Implikationen für die weitere Forschung und Praxis diskutiert.

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