Führt die Pluralisierung sozialer Milieus im 21. Jahrhundert zu einer ungleichen Gesundheitsförderung in der deutschen Gesellschaft? Ein sozioökonomischer Vergleich zwischen den Sinus-Milieus "Konservativ-Etablierte¿ und "Prekäre"

Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Soziologie - Individuum, Gruppe, Gesellschaft, Note: 1,0, , Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob die Pluralisierung sozialer Milieus im 21ten Jahrhundert zu einer ungleichen Gesundheitsförderung in der deutschen Gesellschaft führt. Es folgt ein sozioökonomischer Vergleich zwischen den Sinus-Milieus "Konservativ-Etablierte" und "Prekäre". Nach einer Einschätzung des Statistischen Bundesamtes (2018) investierte der deutsche Staat 2017 erstmals über eine Milliarde Euro pro Tag in den Bereich Gesundheit. Insgesamt betrugen die Gesundheitsausgaben 374,2 Milliarden Euro ¿ eine Steigerung um 4,9% gegenüber 2016 und ein Anteil von 11,4% des deutschen Bruttoinlandsproduktes. Folglich setzt der Sozialstaat Deutschland kontinuierlich erhebliche finanzielle Mittel ein, um vorhandene Versorgungsdefizite im deutschen Gesundheitssystem abzubauen und auszugleichen. Die gesellschaftlich relevante Thematik einer ungleichen Gesundheitsförderung wird nicht nur national, sondern auch international kontrovers diskutiert. Schließlich ist die Gesundheit ein Gut, welches für jedes einzelne Individuum eine essentielle und fundamentale Bedeutung darstellt. Soziologisch betrachtet ist die Gesundheit ein generelles und zeitloses Phänomen und die Voraussetzung dafür, dass eine Gesellschaft funktionsfähig ist. Konkret bedeutet diese Erkenntnis, dass ein gesellschaftliches Problem dann auftritt, sobald eine Ungleichheit, ein Defizit oder eine Verletzung dieses kostbaren Gutes vorliegen. Die im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland verankerte Sozialstaatlichkeit setzt sich zum Ziel, dieses gesellschaftliche Problem zu minimieren, erfordert aber gleichzeitig das Bemühen und die Verantwortung um soziale Gerechtigkeit seiner Bürger. Die deutsche Bundesregierung hat 2015 mit § 20a PrävG ein neues Präventionsgesetz zu einem Aufbau sowie zu einer Stärkung gesundheitsfördernder Strukturen verabschiedet. Die Etablierung eines solchen Gesetzes in unserer Gesellschaft ist ein wichtiger Schritt dahingehend, dass ungerechte und ungleiche Gesundheitschancen abgebaut werden, um jedem Individuum das Grundrecht auf eine bestmögliche gesundheitliche Versorgung zu ermöglichen.