Führungskräfte in Situationen des organisationalen Wandels

Wissenschaftliche Studie aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Psychologie - Arbeit, Betrieb, Organisation, Bergische Universität Wuppertal, Veranstaltung: Arbeits- und Organisationspsychologie, Sprache: Deutsch, Abstract: Die aktuellen Dynamiken in Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und vielen weiteren Lebensbereichen führen dazu, dass sich Unternehmen immer stärker flexibilisieren und an die sich ständig ändernden Umwelten anpassen müssen. Sie müssen dafür sorgen, dass sie auf die sich ändernden Erwartungen reagieren und dass sie antwortfähig bleiben, auf die Bedürfnisse und Fragen ihrer relevanten Umwelten. Nur dadurch können sie ihre Kopplung an die für sie lebenswichtigen Umwelten erhalten. Vor diesem Hintergrund des permanenten Wandels wird Führung zunehmend wichtiger und gleichzeitig auch anspruchsvoller. Die Komplexität und Unberechenbarkeit in der sich Führung heute zu bewegen hat, stellt Führungskräfte vor besondere Herausforderungen - auch bezüglich des Erhalts ihrer Selbst-wirksamkeit. ¿Die Thematik Führung gewinnt an Gewicht. [...] Tradierte und ¿bewährte¿ Konzepte und Verhaltensweisen tragen nicht mehr¿ (Rosenstiel, Regnet & Domsch, 2009, S. 1). Da ¿menschliches Handeln Kognition voraussetzt und alle Prozesse in einer Organisation auch kognitiv beeinflusst werden¿ (Aretz, 2007, S. 1) ist es im Rahmen der Führungsforschung interessant, Denkprozesse und Denkstrukturen zu untersuchen, die von Führungskräften zur Beschreibung, Erklärung und Bewertung der ihnen im Führungsalltag begegnenden Phänomene genutzt werden und die für sie dann auch handlungsleitend sind. Das Forschungsprogramm Subjektive Theorien (vgl. Groeben, Wahl, Schlee & Scheele, 1988) untersucht seit den 1980er Jahren die subjektive Sichtweise von Menschen und deren Handlungsrelevanz. Da davon ausgegangen werden kann, dass Führungskräfte auch entsprechend ihrer subjektiv-theoretischen Vorstellungen über Führung handeln, kommt diesen subjektiven Führungstheorien eine große Bedeutung zu. Die Konzepte der Systemtheorie zeichnen sich dadurch aus, dass sie die Komplexität ihres jeweiligen Gegenstandsbereiches nicht ¿künstlich¿ reduzieren, sondern diese Komplexität ernst nehmen und mit ihr konstruktiv umgehen (vgl. Willke, 2000, S. 4). Führung, systemisch betrachtet, kann damit neue Vorstellungen über Voraussetzungen und Folgen sowie über Möglichkeiten und Grenzen von Interventionen in komplexen Systemen entwickeln (vgl. Wilke, 1999, S. 1). Diese Studie versucht nun aus dem Blickwinkel dieser beiden Konzepte die Erlebensmuster und Handlungsstrategien von Führungskräften im Organisationsalltag und in Situationen des organisatorischen Wandels zu betrachten und erste Kategorien zu beschreiben.

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