Fusion oder Konfusion?

Inhaltsangabe:Einleitung: Fusionsankündigungen von Finanzdienstleistern haben heutzutage Hochkonjunktur in den Medien. In den stark umkämpften Märkten von Heute sind Fusionen und Akquisitionen für Unternehmer oft der einzige Ausweg aus der Krise und bieten die letzte Möglichkeit, den erhöhten Anforderungen des Wettbewerbs standzuhalten. Keineswegs selten steckt hinter einem solch großen Schritt auch die Angst, selbst von Anderen übernommen zu werden. Die Süddeutsche Zeitung beschreibt dies in einem Artikel wie folgt: ‘Die meisten Fusionen und Akquisitionen finden nur deswegen statt, weil das übernehmende Management befürchtet, selbst von einem größeren Fisch geschluckt zu werden’. Doch viel zu häufig bleiben die Ergebnisse solcher Aktionen hinter den Erwartungen zurück und die Träume von Marktanteilen lösen sich in Wohlgefallen auf. Monnery und Peck gehen in einer Broschüre der Boston Consulting Group mit dem prägnanten Titel, ‘The work begins after the deal is closed’, sogar noch weiter. Sie stellen die These auf, dass eine anstehende Fusion für die meisten Top Manager zwar das vermeintlich größte Geschäft ihrer beruflichen Laufbahn ist, jedoch auch das, auf das sie am schlechtesten vorbereitet sind.Der Weg von der Initiierung bis zum eigentlichen rechtlichen Beschluss und der bevorstehenden Integration einer Fusion ist lang und von ungezählten Hindernissen und Herausforderungen geprägt. Dabei sind die Probleme, die aus den anstehenden Veränderungsprozessen entstehen, mit dem Entschluss, eine Fusion durchzuführen, bzw. diese rechtlich zu fixieren, keineswegs gelöst, sondern stehen erst noch bevor. Abgesehen von rechtlichen und steuerlichen Fragen müssen insbesondere organisatorische, personelle, technische und unternehmenskulturelle Anforderungen erfolgreich entschieden und bewältigt werden. Mit den bisher fünf verlaufenden Fusionswellen der Wirtschaft stieg auch die Anzahl der literarischen Veröffentlichungen, die den Erfolg oder Misserfolg der Unternehmenszusammenschlüsse untersuchen. Den Beginn hierzu machten amerikanische Wissenschaftler, die sich im Gegensatz zu ihren europäischen Kollegen schon Anfang der achtziger Jahre nicht nur mit den harten Faktoren, sondern auch zunehmend mit den weichen Erfolgsdeterminanten einer Fusion beschäftigten. In der Zusammenfassung der Evaluationen kann festgestellt werden, dass ein großer Anteil von Fusionen durch Analytiker und Mitarbeiter als nicht erfolgreich eingeordnet wird. Picot verzeichnet [...]

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