Gefahrguttransporte im Eisenbahnbetrieb
Autor: | Stefan Gottfried Scholz |
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EAN: | 9783638881074 |
eBook Format: | |
Sprache: | Deutsch |
Produktart: | eBook |
Veröffentlichungsdatum: | 20.12.2007 |
Kategorie: | |
Schlagworte: | Bahnsysteme Bahntechnik Eisenbahnbetrieb Gefahrguttransporte Thema Güterverkehr |
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Diplomarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Ingenieurwissenschaften - Bauingenieurwesen, Note: 1,3, Technische Universität Darmstadt (Institut für Verkehr), Veranstaltung: Bahnsysteme & Bahntechnik, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Eisenbahnbetriebsfeld Darmstadt (EBF) sollen schwerpunktmäßig dispositive
Betriebsfeldübungen durchgeführt werden. Dies dient der Ausbildung von
Mitarbeitern der Railion Deutschland AG. Bei einem Teil des Güterverkehrs in
Deutschland handelt es sich um Gefahrguttransporte, die bei der Disposition eine
besondere Rolle spielen. Daher sollen auch solche Transporte und diesbezügliche
Störfälle im EBF wirklichkeitsnah ermöglicht und im Rahmen der Betriebsfeldübung
geübt werden. Ziel der Arbeit ist es, die Grundlage für Gefahrguttransporte und für
damit verbundene Störfälle im EBF zu legen. Es ist also ein Konzept für die
Simulation von Gefahrguttransporten zu erarbeiten, welches mit den
Ausbildungszielen des EBF konform ist.
Gefahrguttransporte sind eine besondere Form des Güterverkehrs. Es handelt sich
dabei um die Beförderung von Gütern im öffentlichen Verkehrsraum, von denen im
Zusammenhang mit ihrer Beförderung Gefahren ausgehen können. Gefahrgüter
werden zwecks einer sicheren Handhabung und eines sicheren Transports u. a. in
Klassen unterteilt und einer UN-Nummer zugeordnet. Dadurch können Aussagen
über die notwendige Art der Umschließung sowie der Kennzeichnung und
Bezettelung und über die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen gemacht werden.
Gefahrguttransporte bedürfen besonderer Infrastruktur und Handhabung während
des Betriebs. In dieser Arbeit ist eine Übersicht der für den Betrieb von
Gefahrguttransporten wesentlichen gesetzlichen Regelungen dargestellt. Der
Schwerpunkt liegt auf den speziellen Regelungen für Gefahrguttransporte (z.B.
GGBefG, AtG, GGVSE, ADR, RID). Dabei unterscheiden sich die Vorschriften zu
den einzelnen Verkehrsträgern Straße und Schiene sowie zu den Gutarten (normale
Güter und Gefahrgüter) in einigen Punkten. So gibt es zwecks einer höheren
Sicherheit bei Gefahrguttransporten bspw. eine differenziertere Aufgabenverteilung,
Gefahrguttransporte im Eisenbahnbetrieb
Kurzfassung
eine Fülle an notwendigen Begleitpapieren, umfangreichere Vorschriften zur
Verpackung und Kennzeichnung usw.
Mit der Beschreibung des EBF ist die Grundlage für das Verständnis der weiteren
Ausarbeitung gelegt, gefolgt von der Umsetzung des Gefahrgutrechts im EBF und
der Ausarbeitung der Möglichkeiten, Gefahrguttransporte im EBF durchzuführen. Bei
der Beschreibung des EBF gilt der Disposition besonderes Augenmerk. Die
Disposition wird in 3 Ebenen ausgeführt: der Cargo Leitzentrale (CLZ), dem
Transportmanagement (TM) und dem Cargo Zentrum (CZ).
Es hat sich gezeigt, dass ein Großteil des Gefahrgutrechts im EBF nicht umgesetzt
werden kann bzw. nicht umgesetzt werden muss. Dies aus dem Grund, weil die
Übung dispositiver Natur ist, die gesetzlichen Regelungen aber vornehmlich auf den
Betrieb abzielen (Klassifizieren, Verpacken, Verladen...). Es hat sich auch gezeigt,
dass der Disposition im Regelbetrieb lediglich eine überwachende Funktion
zukommt, die in einer Betriebsfeldübung nicht geübt werden muss. Für die
Betriebsfeldübung viel interessanter ist der Betrieb mit auftretenden Störfällen.
Hierbei kommt der Disposition ihre eigentliche Aufgabe zu. Dabei ist zum einen von
Interesse, beispielhaft mögliche Störfälle und Maßnahmen gegen diese Störfälle
aufzuzeigen. Zum anderen, wie ein Betriebsprogramm mit Störfällen aussehen
könnte, welche Infrastruktur für erforderliche Maßnahmen gegen Störfälle notwendig
wäre und wie diese Infrastruktur bei den auftretenden Störfällen örtlich von der
Disposition zu gebrauchen wäre.
So ist ein Betriebsprogramm mit Vorschlägen für Störfälle bei Gefahrguttransporten
der einzelnen Linien erarbeitet worden, wie etwa Leckagen, falsche Bezettelung,
Entgleisungen, Sitzblockaden und dergleichen mehr.
Für ausgewählte Standorte sind Vorschläge für mögliche infrastrukturelle
Maßnahmen im Störungsfalle gemacht worden. So können etwa Gleistassen oder
Gummimatten und Wannen in ausgewählten Dispo-Gleisen vorgehalten werden. In
manchen Fällen (Nukleartransporte) ist auch Sichtschutz und Unzugänglichkeit
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Kurzfassung
notwendig. Die Auswahl der Standorte richtet sich nach der Wahrscheinlichkeit eines
Störfalles und der Anforderung, dass an jeder Stelle Maßnahmen bei einem Störfall
schnell eingeleitet werden können.
Sodann sind für das Betriebsprogramm Vorschläge gemacht worden, wie die
Disposition auf die jeweiligen Störfälle reagieren könnte. So z.B. Disponieren in ein
Gleis mit Gleistasse oder Gummimatten und Auffangwannen bei einer Leckage.
Oder die Rückfahrt in den Ausgangsbahnhof eines Nukleartransportes bei
behinderter Weiterfahrt.
In einem letzten Schritt sind Vorschläge gemacht worden, welche Schritte
(Maßnahmen bzw. Definitionen) für die Verwirklichung von Gefahrguttransporten im
EBF unternommen werden müssen. So z.B. eine Gleisverlängerung, das Nachbilden
mehrerer Bahnüberführungen, das Definieren mehrerer Dispo-Gleise, das
Nachbilden mehrerer Gleistassen usw.