Gegenüberstellung der Anforderungsprofile für die Beinarbeit im Tennis und im Handball

Diplomarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Sport - Theorie und Praxis der Sportarten, Note: 1,0, Deutsche Sporthochschule Köln, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Leistungsdichte im Spitzensport ist aufgrund zunehmender Professionalisierung auf allen Ebenen in den letzten Jahren und Jahrzehnten größer geworden. Die Leistungsunterschiede haben immer mehr abgenommen, die Spitze ist immer weiter zusammengerückt und die sogenannten 'Kleinen' können immer öfter auch die 'Großen' besiegen. Für eine ideale Leistungsentwicklung wird heute in den meisten Lehrbüchern verschiedener Sportarten empfohlen, auf eine allzu frühe Sportart-Spezialisierung zugunsten der Ausbildung möglichst breiter und allseitiger Bewegungsanlagen zu verzichten. Eine breite Bewegungsanlage verhindert nicht nur einseitige Belastungen und Monotonie von leistungsorientiert trainierenden Jugendlichen, sondern bildet vor allem im Kindes- und Jugendalter eine gute koordinative Basis für das Erlernen neuer und vielfältiger Bewegungen. (s. u.a. STRAKERJAHN 1991, TROSSE 2001) Auf dieser Grundlage wird in der Trainingspraxis häufig das Betreiben einer zweiten Sportart empfohlen, die auf der einen Seite die Ausbildung einer breiten Bewegungsanlage unterstützen soll, und andererseits die erste Sportartsofern es ähnliche Bewegungsmuster gibt - sinnvoll ergänzen kann. Ein Beispiel aus der Praxis soll dies bestärken: Magnus WISLANDER, schwedischer Nationalspieler und Leistungsträger beim Handball-Bundesligisten THW Kiel, erklärt und begründet den eigenen sportlichen Weg gegenüber MEMMERT (1999, 12) dazu wie folgt: 'Wichtig in meiner Jugendzeit ist gewesen, daß wir viel Spaß hatten, und es war nicht so wichtig, wie wir trainiert haben. Es war Spaß mit dem Ball. Nach Schulschluß sind wir sofort auf den Sportplatz gegangen, um zu spielen. In meiner Freizeit habe ich nur mit dem Ball gespielt; manchmal Fußball, manchmal Eishockey oder auch Handball...' Ähnliches lässt sich auch aus vielen anderen Bewegungsbiographien erfolgreicher Sportler feststellen. Beispielsweise hat Bernhard Kempa, der als Handballer im nationalen und internationalen Bereich etliche Titel gewinnen konnte, erst im Alter von 47 Jahren mit dem Tennisspielen begonnen - und dabei als sogenannter Autodidakt sogar zwei Weltmeistertitel gewonnen (im Seniorenbereich). (EMDER ZEITUNG 2000, 15) Aber es gibt auch eine ganze 'Reihe von Vorteilen, die für eine sportspielübergreifendeAnfängerausbildungin den großen Sportspielen Handball, Fußball, Basketball und Volleyball, aber auch im Rugby, im Feld-/Eishockey oder sogar im Tennis sprechen.'