Gellerts Briefpraxis und Brieflehre unter genauerer Betrachtung der Frau als Korrespondenzpartnerin

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2,0, Universität Rostock (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Stellenkommentar und kulturwissenschaftlicher Kontext am Beispiel von Briefen des 18. und 19 Jahrhunderts, Sprache: Deutsch, Abstract: Christian Fürchtegott Gellerts Brieflehre wird von einigen als Wendepunkt in der klassischen Brieflehre gesehen, von anderen sogar als Höhepunkt und Ende derselben. In der Tat beinhaltet seine Abhandlung eine klare Traditionskritik gegenüber den klassischen Briefstellern. Soll aber Gellerts Brieflehre analysiert werden, so bedingt das zwangsläufig auch, seine Praxis analysieren zu müssen. Seine Theorie wurde nicht nur allein auf induktivem Wege veröffentlicht, sondern bezieht sich insbesondere auch auf deduktive Schlüsse. Ein Indiz dafür sind die Beispielbriefe, die er seiner Abhandlung beigefügt hat. Seine Korrespondenz ist so umfangreich, dass die Forschung immer noch wenig darauf eingegangen ist. Die aktuelle Sekundärliteratur zu Gellerts Brieflehre bezieht sich überwiegend auf seine theoretischen Schriften und auf wenige seiner Briefe. Das Interesse an seinen Briefen ist trotzdem immer sehr groß gewesen. Schon im Jahr 1912 sollte eine historisch-kritische Gesamtausgabe der Werke Gellerts erscheinen. Durch den ersten Weltkrieg musste dieses Vorhaben aber verschoben werden. Für diese Arbeit wurden die Briefe der Bände 1-4 'Briefwechsel', hrsg. von John F. Reynolds, untersucht, die 1987 erschien. Aufgrund des Umfangs der Korrespondenz wird in dieser Arbeit nur die Korrespondenz Gellerts mit Fräulein von Schönfeld und Christiane Caroline Lucius inhaltlich genauer betrachtet werden.