Gender und Cyborgs in der Science Fiction. Donna Haraways 'Cyborg Manifesto' und Ursula K. Le Guins 'The Left Hand of Darkness'

Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Sonstiges, Note: 1,0, Hochschule für Bildende Künste Braunschweig (Institut für Medienforschung), Veranstaltung: Seminar Prothesengötter, Sprache: Deutsch, Abstract: Die großen Fortschritte der modernen Wissenschaft und Technik - insbesondere der Kybernetik, der Informationstechnik, der Computertechnik, der Sensorik, der Robotik, der künstlichen Intelligenz und der Konstruktion von 'Cyborgs' - lassen auch traditionelle Problemstellungen verschiedener Wissenschaften in neuem Licht erscheinen. Das trifft besonders auf das Konzept des Cyborg zu, weshalb sich eine ganze Reihe von Veröffentlichungen speziell mit dessen Auswirkungen auf verschiedene Wissensgebiete befassen. Der Begriff 'Cyborg' geht auf eine Wortneuschöpfung aus 'cyber' und 'Organismus' zurück. Eine Internetrecherche zu diesem Begriff zeigt auf unzähligen Bildern vor allem Menschen, die wie Maschinen aussehen sowie Maschinen, die wiederum wie Menschen aussehen. Jedoch auch Cyborg-Tiere sind unter den Ergebnissen. Erst spätere Treffer zeigen Menschen, die mit Hilfe von technischen Prothesen besser sehen, gehen oder greifen können. Aus den Bildern blicken uns vorrangig kriegerische und gefährliche Geschöpfe entgegen. Eine Cyborg-Welt scheint, nach diesen Bildern zu urteilen, von unheimlichen und unberechenbaren künstlichen Kreaturen bevölkert zu sein. Es trifft zweifellos zu, dass sich eine Untersuchung des Begriffs Cyborg nicht nur mit Technologie und Wissenschaft auseinandersetzen muss, sondern auch mit bisherigen Konzepten des menschlichen Körpers, der Persönlichkeit und der Identität. Diese Zusammenhänge untersucht Donna Haraway in ihrem 1985 erstmals erschienenen Cyborg Manifesto und versucht eine Revision dieser Konzepte. Darin macht sie zudem deutlich, welche Rolle Geschlecht in einer solchen Auseinandersetzung spielt. Mit Geschlecht befasst sich auch die Science Fiction und Fantasy Autorin Ursula K. Le Guin. In ihrem bereits 1969 erschienenen Roman entwirft sie eine extraterrestrische Welt ohne binäres Geschlechtersystem. Trotz der zeitlichen Differenz der Erscheinungsdaten finden sich in Le Guin's Roman Anknüpfungspunkte zu Haraways Theorie. Das Bindeglied zwischen diesen Punkten stellt der Cyborg dar.

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