Gender und Korruption - Eine vergleichende Analyse

Magisterarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Politik - Sonstige Themen, Note: 2,1, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (Institut für Politik- und Kommunikationswissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit untersucht, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Frauenanteil der Ärzte in einem Land und dem Korruptionsausmaß im Gesundheitswesen gibt. Die Daten über den Anteil von Ärztinnen in einem Land wurden aus dem Datensatz OECD Health Data 2010 entnommen. Für die Daten über das Korruptionsniveau im Gesundheitssektor wurde die Frage aus dem Global Corruption Barometer von Transparency International benutzt, ob in den letzten zwölf Monaten ein Bestechungsgeld an einen medizinischen Dienstleister gezahlt wurde. Das Ergebnis ist statistisch signifikant und zeigt einen linearen Zusammenhang zwischen beiden Variablen auf. Entgegen der zugrunde liegenden Theorie hat die Untersuchung ergeben, dass ein höherer Frauenanteil unter den Ärzten zu einer Erhöhung des Korruptionsniveaus führen kann. In einem zweiten Teil wurde untersucht, ob die Toleranz einer Bevölkerung gegenüber Korruption einen Einfluss auf das Korruptionsniveau in einem Land hat. Um die Toleranz der Bevölkerung gegenüber Korruption abzubilden, wurde der Indikator aus dem World Values Survey gebildet, in dem gefragt wurde, ob es zu rechtfertigen sei, wenn jemand in Ausübung seines Amtes Bestechungsgelder annimmt. Die Variable Korruptionsniveau wurde aus den Daten des Corruption Perception Index' von Transparency International gebildet. Mittels partieller Korrelation wurde der Einfluss des Frauenanteils in einer Gesellschaft ausgeschlossen. Die anschließende Berechnung der linearen Regression ergab, dass ein signifikanter linearer Zusammenhang zwischen der Toleranz der Bevölkerung gegenüber Korruption und dem Korruptionsniveau eines Landes besteht.

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