Gender und öffentliche Orte im Mittleren und Nahen Osten

Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,3, Universität Hamburg (Institut für Ethnologie), Veranstaltung: Regionalüberblick: Einführung in die Ethnologie des Nahen und Mittleren Ostens, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Hausarbeit versucht folgende Fragen zu beantworten: Welche Rollen haben Frauen und Männer im Mittleren und Nahen Osten in der Öffentlichkeit inne? Wie unterscheidet sich ihr Verhalten in diesem Bereich und inwiefern wird dieses von der Gesellschaft bzw. ihren Familien beeinflusst? Kann man ihre Rollen an öffentlichen Orten überhaupt pauschal unterscheiden, oder gibt es hier Ähnlichkeiten oder gar Schnittpunkte zwischen den beiden Geschlechtern? Die Autorin wird sich auf drei ethnographische Beispiele beziehen, um von diesen konkreten Fällen zu allgemeineren Aussagen zu gelangen. Bei diesen Beispielen handelt es sich vor allem um Untersuchungen zu Märkten (suqs) im Mittleren und Nahen Osten. Die Autorin wird sich also hauptsächlich auf den suq als öffentlichen Ort beziehen und hierbei besonders das weibliche Geschlecht betrachten: Welche Rolle spielen Frauen in diesen Märkten und was für eine Rolle haben diese Märkte wiederum im Leben der Frauen inne? Zunächst wird eine These auf allgemeinerer Ebene untersucht, die bisherige Forschungsansätze zu diesem Thema hervorgebracht haben und die in dieser Arbeit auch in Frage gestellt werden: der Bereich des Privaten wurde oft als Welt der Frau gesehen, während der öffentliche Bereich dem Mann zugeschrieben wurde. Anhand von Arbeiten wie dem Werk Levi-Strauss' und u.a. Jeff Weintraubs Gedanken zu dem Thema wird versucht, diese vermeintliche Dichotomie zunächst allgemeiner zu betrachten, um dann im Folgenden durch die Fallbeispiele aus der Region Mittlerer und Naher Osten (v.a. also durch den Markt als öffentlicher Ort in Bezug zur Frau) zu einer Aussage zu dieser These zu gelangen. Als erstes Beispiel wird Farha Ghannams Forschung in al-Zawiya al-Hamra in Kairo herangezogen. Hier wird zunächst beschrieben, was sie allgemein zum Thema Gender, Privatsphäre und öffentliche Orte in al-Zawiya al-Hamra beobachtet hat. Dann konzentriert sich die Arbeit auf zwei öffentliche Orte, die sie näher untersucht und mit den beiden Geschlechtern verbunden hat, um hier bereits die beschriebene These der Dichotomie zu überprüfen: der suq als frauendominierter Ort und der coffee shop als vermeintliche Sphäre der Männer. Die Arbeit fokussiert sich hauptsächlich auf Frauen und ihre Rolle in öffentlichen Orten und streife die männliche Perspektive nur anhand von zwei Beispielen, eines davon Ende der 1970er-Jahre niedergeschrieben, um sie mit der der Frauen in Kontrast zu setzen.

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