Gendern als Phänomen des soziologischen Wertewandels

Studienarbeit aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Geschlechterstudien / Gender Studies, Note: 1,0, Universität zu Köln, Veranstaltung: Wertewandel, Sprache: Deutsch, Abstract: Zunächst soll betont werden, dass es in dieser Ausarbeitung nicht um die Sinnhaftigkeit oder Sinnlosigkeit des Genderns gehen soll. Weder wird hier ein argumentatives Für und Wider erörtert werden, noch eine persönliche Haltung eingenommen. Stattdessen soll die Frage beantwortet werden, ob das Gendern als ein Wertewandel auf sprachlicher Ebene verstanden werden kann oder zumindest einen Bestandteil eines gesellschaftlichen Wertewandels darstellt. Hierzu werden zunächst die Begrifflichkeiten soziologischer Wertewandel, philosophischer Wertewandel, Gendern, Generisches Maskulinum und FLINTA* erklärt. Im Anschluss wird auf die feministischen Bewegungen der vergangenen 60 Jahre eingegangen. Schlussendlich werden diese geschichtlichen Ereignisse in den Kontext mit der sprachlichen Entwicklung gesetzt und aufgrund der vorher getroffenen Definitionen des Wertewandels beurteilt. Setzt man sich heutzutage mit der modernen Sprachentwicklung auseinander, kommt man an zwei Aspekten nicht vorbei; der eine Aspekt ist das Phänomen des Genderns, der andere sind die gesellschaftlichen Beziehungen zu diesem Phänomen. Gendersprache ist ein heiß diskutiertes Thema der Neuzeit, das gesellschaftlich sehr umstritten ist. Die einen setzen sich aktiv für die Gendersprache ein, um für mehr Gleichberechtigung der Geschlechter zu sorgen. Sie sehen Sprache als ein Element der manifestierten Ungerechtigkeit innerhalb der Gesellschaft. Die anderen sehen keinen Mehrwert in der veränderten Sprache als Mittel zur Gleichberechtigung der Geschlechter und sehen die Sprachästhetik und die Tauglichkeit der Sprache in Gefahr. Die Diskussion um das Gendern ist demnach nicht nur eine Diskussion um die Sprache selbst, sondern vielmehr eine gesellschaftliche Frage um Gleichberechtigung und Einfluss der Sprache auf die Gesellschaft.