Gendertheorien. Eine Analyse von Riccardo Simonettis "Raffi und sein pinkes Tutu"

Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Geschlechterstudien / Gender Studies, Note: 1,3, Universität Münster, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, inwiefern Geschlecht und Geschlechternormen im Bilderbuch Raffi und sein pinkes Tutu thematisiert und reproduziert werden? Im Folgenden wird zunächst eine theoretische Grundlage geschaffen, wobei die Entwicklung der Gendertheorie und verschiedene Ansätze vorgestellt werden. Für die Beantwortung der formulierten Fragestellung erfolgt, nach der Vorstellung des Bilderbuches im Allgemeinen und der entstehungsgeschichtlichen Zusammenhänge des Buches, die inhaltliche Darstellung. Daran anschließend werden verschiedene produktionsästhetische Aspekte analysiert und deren Funktion untersucht. Aus dieser Analyse geht eine kritische Reflexion des Bilderbuches hinsichtlich der Darstellung von Geschlecht und Geschlechternormen unter Zuhilfenahme der vorgestellten Theorie hervor. Zum Abschluss der Arbeit wird ein Fazit gezogen, in dem die zentralen Ergebnisse dieser Arbeit zusammengefasst werden und ein Ausblick gegeben wird. Die Anfänge der Gendertheorie reichen zurück ins neunzehnte Jahrhundert. Die Relevanz des Themas ist jedoch heute aktuell wie nie zuvor. Die breite Aufmerksamkeit in vielfachen Lebensbereichen, politisch, gesellschaftlich, literarisch und auch privat erlauben neue Definitionen der Geschlechtertheorie. Das Aufgeben starrer Modellvorstellungen einerseits und die strikte Ablehnung des Anderssein, auf der anderen Seite, polarisieren wie nie zuvor. Bereits im jungen Alter Heranwachsender findet das Thema der Geschlechterzugehörigkeit Aufmerksamkeit. Rein biologisch betrachtet kommen bei einer Geburtenrate von 680.000 Kindern mehr als 340 Neugeborene intersexuell auf die Welt. Schon Neugeborene können biologisch gesehen mit nicht eindeutig zugeordnetem Geschlecht zur Welt kommen. Die früher übliche Methode das Geschlecht mittels Operation festzulegen, wird heutzutage äußerst kritisch betrachtet. Im Dezember 2018 hat der Bundestag deshalb die Einführung eines dritten Geschlechts divers beschlossen. Diese positive Entwicklung schafft für Betroffene einen gesetzlichen Rahmen und sie fühlen sich ernst genommen.

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