Genitalverstümmelung. Leiden als gesellschaftliche Norm

Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Soziologie - Kultur, Technik, Völker, Philipps-Universität Marburg, Veranstaltung: Einführung in das Wissenschaftliche Arbeiten, Sprache: Deutsch, Abstract: Inwiefern entspricht die Theorie von William James der Realität in afrikanischen Ländern, in denen Genitalverstümmelung praktiziert wird und inwieweit kann eine Änderung der Normen die Abschaffung der Genitalverstümmelung bewirken? Wie lässt sich der Glauben an das Ritual erklären? James Ansatz wird in Kapitel zwei dargestellt und mit Hilfe dessen werden die Motive für die Genitalverstümmelung in einigen Gesellschaften analysiert. Diese werden schließlich in Kapitel 3 erläutert. Zum Schluss wird in Kapitel 4. ein Fazit daraus abgeleitet. Unicef und Unfpa beschreiben weibliche Genitalverstümmelung als eine schädliche Tradition, welche den Frauen ihr Recht auf den eigenen Körper und das eigene Leben nimmt. Bei der Genitalverstümmelung handelt es sich um eine uralte Tradition, welche die teilweise oder vollständige Entfernung oder Verletzung der weiblichen äußeren Genitalien bedeutet. Dies geschieht jedoch nicht aus therapeutischen Gründen. Stattdessen ist die Praxis Ursache für gesundheitliche, psychische und sexuelle Probleme, welche sogar tödlich sein können. Betroffen von der Genitalverstümmelung sind weltweit schätzungsweise 200 Frauen in 30 afrikanischen Ländern. Die Genitalverstümmelung geschieht aus verschiedenen Gründen, welche die Praxis innerhalb der Gemeinden normalisieren. Daran, die Normen und individuellen Einstellungen zu verändern, was den Frauen Freiheit und Autonomie über ihr eigenes Leben ermöglichen soll, arbeiten verschiedene Menschenrechts- sowie Hilfsorganisationen: unter anderem Terre des Femmes, Unicef und 28 too many. Da die Genitalverstümmelung aus einem uralten Glaubenssystem resultiert, die Praxis stammt aus vorislamischer bzw. vorchristlicher Zeit, erweisen sich ausgewählte Kategorien James Werkes, 'Der Wille zum Glauben' als hilfreich, um die Forschungsfrage zu beantworten.

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