Gentrification - am Beispiel Köln - Ossendorf

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Soziologie - Wohnen und Stadtsoziologie, Note: 1,0, EBZ Business School (ehem. Europäisches Bildungszentrum der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft) (FWI Bochum), Sprache: Deutsch, Abstract: Bundesweit ist der Wohnungsmarkt gekennzeichnet von gespalteten Märkten. 'Wohnungsmangel und Leerstand sind regional gleichzeitig auftretende Phänomene.'1 Einerseits ist der Wohnungsmangel bzw. die erkennbaren zunehmenden Knappheitserscheinungen durch den planmäßigen Bindungsablauf2 der starken Förderjahrgänge der 60er Jahre und durch den erhöhten Nachfragedruck nach preisgünstigem Wohnraum bedingt. Andererseits weisen heutzutage einige Immobilien nicht nur unter gestalterischen, sondern auch unter technischen Gesichtspunkten erhebliche Defizite auf, die die Vermietung erschweren und den Leerstand fördern. Die Berücksichtigung der regionalen Besonderheiten, sowie des Bedarfs der unterschiedlichen Zielgruppen ist deshalb nicht nur beim Neubau, sondern auch in der Bestands- und Mietenpolitik von großer Bedeutung, um betriebswirtschaftlich, aber auch sozial zielgenau handeln zu können. Das Netzwerk der Landesentwicklungsgesellschaften (LEG) bietet diesbezüglich eine breite Palette von Lösungen bei der Konzeption neuer Wohnungsangebote und der Weiterentwicklung des Bestandes, die über eine technische Modernisierung und Malerarbeiten weit hinausgehen.3 Die Revitalisierung von militärischen Hinterlassenschaften stellt z.B. eine Lösung für die Wohnungsknappheit dar und wird im zweiten Kapitel dieser Arbeit näher erläutert. Diese kontinuierliche Bestandspflege und Konzepte, die die Variationsbreite des Produktes ´Wohnen´, die unterschiedlichen Lebensstile, aber auch Faktoren wie z.B. die Qualität von Nachbarschaften und Dienstleistungsangeboten, die Weiterentwicklung von Serviceangeboten und Kommunikationskonzepten berücksichtigen, sichern die nachhaltige und langfristige Nutzung und Vermietbarkeit. Mittlerweile ist auch dies innerhalb der wohnungswirtschaftlich tätigen Unternehmen verstanden worden, so dass aktiv an der Aufwertung des Bestandes gearbeitet wird. Mancherorts lässt sich jedoch auch eine Eigendynamik in der Aufwertung eines innenstadtnahen Standortes verzeichnen. Diese Aufwertung vollzieht sich auf Grund eines Bevölkerungsaustausches, der unterschiedlicher nicht sein kann. In der Forschung bezeichnet man dies als G e n t r i f i c a t i o n. Oft wird Gentrification aber auch als das zentrale Problem der Stadtentwicklung gesehen. [...]

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