Georg Forsters Kritik an der europäischen Zivilisation anhand der Beschreibungen der Inselbewohner in 'Reise um die Welt'

Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Ludwig-Maximilians-Universität München, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit wird zunächst wird erläutert, wie der Topos des 'edlen Wilden' entstand und inwieweit Georg Forster sich tatsächlich von dem Klischee beeinflussen ließ. Anhand der Analyse der Aufenthalte auf Tahiti und der Tierra del Fuego wird diesem Topos nachgegangen und erforscht, wie Forster zu den Einwohnern steht und ob das zeitgenössische Bild des 'edlen Wilden' sich hier wiederfinden lässt. Zentral ist hierbei die Frage, wie Forster den Begriff des 'edlen Wilden' verwendet und welche Bedeutung ihm zusteht. Auffallen wird, dass sein Vorhaben eine nüchterne und sachliche Reisebeschreibung anzufertigen, nicht zu jeder Zeit umsetzbar ist. In welcher Weise die Beschreibungen der Inselbewohner zu einer Beurteilung der eigenen Kultur führen, wird abschließend erklärt. Georg Forsters Reisebericht 'Reise um die Welt', welcher erstmals 1777 in englischer Sprache unter dem Titel 'A voyage round the world' veröffentlicht wurde, beschreibt die Weltumsegelung von 1772 unter der Führung des britischen Kapitäns James Cook, die zur Erweiterung der Naturkenntnis mit dem Naturforscher J. R. Forster und seinem Sohn Georg Forster unternommen wurde. Ihre Reise führte über den indischen Ozean, Südpazifik und Südatlantik, wobei zahlreiche Inseln wie Tahiti, Tanna, die Freundschaftsinseln und Osterinseln entdeckt wurden.