Geschichtsphilosophie in Plessners "Die verspätete Nation" und ihr Verhältnis zu klassischen Postionen

Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Philosophie - Epochenübergreifende Abhandlungen, Note: 2,0, FernUniversität Hagen (Philosophisches Institut), Veranstaltung: Praktische Kulturphilosophie, Sprache: Deutsch, Abstract: "Das Schicksal Deutschen Geistes im Ausgang seiner bürgerlichen Epoche" ist ein geschichtsphilosophisches Werk, welches der deutsche Anthropologe Helmuth Plessner 1935 zur Erforschung und Erkenntnis des menschlichen Wesens im Zusammenhang mit der Geistesgeschichte des deutschen Nationalismus in seinem erzwungenem niederländischen Exil an der Universität Groningen verfasste. Zwischenzeitlich fast vergessen, wurde es 1959 unter dem neuen Titel "Die verspätete Nation ¿ über die politische Verführbarkeit bürgerlichen Geistes" ¿ abermals aufgelegt. Bei der Untersuchung der Daseins- und Gesichtskreise der Deutschen nach dem 1. Weltkrieg stehen inhaltlich weder Dogmen- noch Zeitgeschichte im engeren Fokus. Philosophische Anthropologie und Geschichtsphilosophie dienten Plessner hingegen als Leitdisziplin, um die Genese der Ideologie des Nationalsozialismus unter Berücksichtigung der politischen Rolle der Philosophie geistesgeschichtlich zu analysieren. Als "klassische Geschichtsphilosophie" im engeren Sinne wurde eine spezielle Ausprägung der philosophischen Thematisierung der Menschheitsgeschichte mit einem Leitideal zwischen rationalem Begreifen von Geschichte und ihrer realen Vernünftigkeit bezeichnet, die im späten 18. und frühen 19. Jhd. zur Zeit des sogenannten ¿Deutschen Idealismus¿ populär war. Sie etablierte die Geschichtsphilosophie als Disziplin und setzte die wissenschaftlichen Entwicklungen des 18. Jahrhunderts. fort. Dazu gehörte die Religionskritik mit ihren Schöpfungsmythen, die Historisierung von Vernunft und Natur und letztendlich die Verankerung einer Menschheitsidee, die im Zeitfortlauf ihre Welt nach vernünftigen Regularien etablierte. Auch die "klassischen Positionen" von Kant und Hegel stehen in einem besonderen Verhältnis hierzu. Wie ist dieses zu bewerten?