Geschlechtsspezifische Personenbezeichnungen: Deutsch - Englisch kontrastiv

Diplomarbeit aus dem Jahr 1998 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Pädagogik, Sprachwissenschaft, Note: Gut, Universität Wien (Germanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Durch eine Arbeit über die deutsche Movierung, die ich im Rahmen eines Seminars im Winter 1990 verfaßt habe, bin ich auf die Problematik der Sexusdifferenzierung in der deutschen Sprache aufmerksam geworden. Umso mehr als sich während meines Studiums der englischen Sprache deutlich zeigte, daß sich im Englischen, sicherlich bedingt durch das Fehlen eines grammatischen Genus, das Personenbezeichnungen einen maskulinen oder femininen Artikel zuordnet (wie z.B. im Deutschen) oder sie maskulinen oder femininen Flexionsklassen zuordnet (wie z.B. im Lateinischen), und weiters durch die äußerst geringe Verwendung movierender Suffixe, diese Problematik nur sehr begrenzt bzw. teilweise überhaupt nicht stellt. Ich spreche hier von der Problematik, die sich einerseits durch die Diskrepanz zwischen der Häufigkeit der tatsächlichen Anwendung geschlechtsabstrahierender Sprachelemente wie Movierungssuffixe, geschlechtsspezifische Lexeme, Komposita oder Syntagmen im realen Alltag eines/einer Deutschsprechenden und der eher geringen Bedeutung, der diesen sprachlichen Elementen in der Forschungsliteratur, vor allem in den Grammatiken, beigemessen wird, und andererseits durch die allgemeine Erkenntnis des Männlichen als männlich und der Notwendigkeit eines Weiblichen im Zuge der Emanzipation der Geschlechter in der deutschen Sprache ergibt. Gemeint ist damit nicht nur die weibliche Emanzipation, die eine sprachliche Gleichberechtigung von Frau und Mann unumgänglich macht, sondern auch die männliche.