Geschmeidig, brutal, snobistisch und sexy

Inhaltlich unveränderte Neuauflage. Nach der feministischen Forschung der 70er und 80er Jahre stieg das In­ter­esse am Mann als Mann, die Diskussion um Männlichkeiten, masculinities, wurde ein zentrales Forschungsfeld. Judith Butlers Gender Theorie besagt, dass fe­mi­ni­ne und maskuline Normen nicht Natur gegeben sind, sondern kulturell kon­stru­iert, z.B. durch Medien. Das Buch konzentriert sich auf eine Figur, die seit 45 Jahren ein männliches Vorbild darstellt: James Bond. Im Fokus die Frage, wie der Agent in den 60er Jahren, als die Filmreihe startete, in US-Magazinen wie Playboy, Time, Newsweek zum Ideal aufgebaut wurde. Der Einzelkämpfer war ein Vorbild amerikanischer Männlichkeit, oft mit Westernhelden besetzt. Jam­es Bond bot eine neue Variante des Einzelkämpfers ¿ lässig, brutal, sno­bis­tisch. Während der 60er Jahre, als Frauen, Afroamerikaner und Ho­mo­sex­uel­le in den USA für ihre Rechte kämpften, stellte der Agent für den weißen, he­tero­sex­uel­len Mann ein ¿krisenimmunes¿ Modell dar. Die Diskussion um Bond vor diesem historischen Hintergrund veranschaulicht die kulturelle Kon­struk­tion hegemonialer Männlichkeit. Das Buch richtet sich an Interessenten der Gender Forschung und der US-amerikanischen Zeitgeschichte.

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