Gesellschaftliche Betrachtung von Menschen mit psychischen Erkrankungen. Findet heute noch Stigmatisierung von Menschen mit einer psychiatrischen Diagnose statt?

Examensarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Soziologie - Individuum, Gruppe, Gesellschaft, Note: 1,0, Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeit fragt nach der Diskriminierung von Menschen mit psychischen Erkrankungen. Diskriminierung und Stigmatisierung sind schmerzhafte Erfahrungen für Betroffene und Angehörige. Viele Menschen müssen dies ihr ganzes Leben oder zumindest eine lange Zeit ertragen. Die Wurzeln des Stigmas reichen über Jahrzehnte weit in die Geschichte der Menschheit zurück. Schon damals wurden Menschen, welche sich durch ihr Verhalten von anderen abhoben, mit einem Zeichen versehen, um ihr Anderssein aufzuzeigen. Heutzutage werden keine Zeichen mehr verwendet, diese werden zum Teil durch Diagnosen aus dem psychiatrischen Formenkreis abgelöst. Eine psychiatrische Diagnose wie Schizophrenie, Demenz oder Psychose ist ein Gebilde, welches der Öffentlichkeit unzugänglich und nicht genau fassbar ist. Diagnosen über psychische Krankheiten lösen Angst und Verunsicherung aus, da das Wissen über diese Erkrankungen nicht ausreichend ist, um verbreitete meist negative Einstellungen, Meinungen und Attributionen auszumerzen. Psychisch kranke Menschen werden mit dieser Situation im Alltag oft konfrontiert. Ihnen wird schnell bewusst, dass sie von der übrigen Gesellschaft abweichen. Sie weichen von der Norm ab, was für die meisten Betroffenen rasch spürbar wird. Durch Erfahrungen, die diese Personen machen, wird auch ihre Persönlichkeit und Identität mitgeprägt. Sie beginnen sich als etwas Anderes, zu der 'Norm' nicht Passendes, zu sehen. Ein verminderter Selbstwert und ein negatives Selbstbild sind nur einige der Folgen, die aufgrund der Stigmatisierung entstehen.