Gesetzgebung als wesentlicher Referenzpunkt der Thematik 'Arbeitsmigration' - am Beispiel der Schlüsselkräfte-Regelung in Österreich

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Politik - Region: Westeuropa, Note: 2,0, Universität Wien (Politikwissenschaft), Veranstaltung: SE Vertiefungsseminar Arbeitsmigration, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Thematik Arbeitsmigration ist äußerst komplex und wird in der öffentlichen Diskussion nicht selten emotional besetzt. Umso wichtiger ist es, möglichst viele Perspektiven zuzulassen, um eine einseitige und somit voreingenommene Sichtweise vorzubeugen. Wer Vergleiche anstellen und Entwicklungen im Laufe der Jahrzehnte aufzeigen will - und nur auf diesem Weg lässt sich ein möglichst ganzheitliches Bild des Forschungsgegenstandes Arbeitsmigration zeichnen - kann dies nur tun, wenn er das offizielle Regelwerk, die Gesetzgebung, berücksichtigt und dieses als einen grundlegenden Referenzpunkt ansieht. Welche Maßnahmen kann/darf die österreichische Regierung heute unternehmen, wenn es um Migration geht? Wo sind Problemfelder zu verorten? Welche geänderten Rahmenbedingungen sind zu beachten (der Beitritt Österreichs zur EU 1995 hat bspw. für viele Änderungen im Zusammenhang mit Migrationspolitik gesorgt: vorher war diese eine reine nationalstaatliche Angelegenheit, nunmehr grenzt zusätzlich auch das gesetzliche Regelwerk der EU den Rahmen für Maßnahmen ab). In der vorliegenden Arbeit wird beispielshaft ein besonderer Fokus auf einen bestimmten Migrationstypus gelegt, nämlich auf jenen der 'Schlüsselkräfte' (der juristische Begriff für 'Hochqualifizierten-Migration'). Waren es in den 1960er und 1970er Jahren noch die sg. 'Gastarbeiter', die gezielt angeworben wurden, sind heute hochqualifizierte Migranten (Schlüsselkräfte) die primären Adressaten (vgl. die in Österreich diskutierte 'Rot-Weiß-Rot-Card' bzw. die EU-weit geltende 'Blue Card', die Maßnahmen in eben diese Richtung setzen). So ist aus einer aktuellen Studie der österreichischen Regierung (BMVIT 2009) die Empfehlung zu entnehmen, dass Österreich die 'Zuwanderung nach Ausbildungskriterien forcieren' solle (besonders für Naturwissenschaft und Technik). Österreich liege, so die Autoren, im internationalen Vergleich an letzter Stelle hinsichtlich hochqualifizierter Migranten. Ziel der hier vorliegenden Arbeit ist es demnach, einerseits diesen Trend aus der Praxis in die politikwissenschaftliche Theorie-Forschung zur Arbeitsmigration einzubetten und andererseits den dynamischen Prozess der Arbeitsmigration in Österreich abzubilden, v.a. hinsichtlich der Frage: Wie hat sich der Trend weg von der 'Gastarbeiter'-Philosophie und hin zur Rot-Weiß-Rot-Card-Philosophie entwickelt?