Gesetzliche Regelungen zu Stimmrechtsberatern. Empfehlenswert?

Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Jura - Zivilrecht / Handelsrecht, Gesellschaftsrecht, Kartellrecht, Wirtschaftsrecht, Note: 16 Punkte, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Veranstaltung: Blockseminar 'Aktuelle Rechtsfragen der Corporate Governance' bei Prof. Dr. Alfred Bergmann, Dr. Roger Kiem, Prof. Dr. Peter O. Mülbert, Prof. Dr. Dirk A. Verse und RA Arne Wittig, Sprache: Deutsch, Abstract: Stimmrechtsberater haben sich in den letzten Jahren zu bedeutenden Corporate-Governance-Akteuren entwickelt. Sie sprechen Empfehlungen zur Ausübung des Stimmrechts von (vor allem institutionellen) Aktionären aus. Diese Empfehlungen sind zwar rechtlich unverbindlich, haben aber eine große faktische Bedeutung, da sie von den Aktionären oft unreflektiert befolgt werden. Zudem beraten Stimmrechtsberater in vielen Gesellschaften einen erheblichen Anteil der Anleger und haben so einen bedeutenden Einfluss auf die Geschicke der Gesellschaft: In Deutschland nehmen ca. 80% der ausländischen Investoren (die im Jahr 2009 55,8% aller Anleger ausmachten) die Dienstleistungen von Stimmrechtsberatern in Anspruch. Dazu kommt, dass sich der Einfluss der Stimmrechtsberatungsindustrie auf nur auf wenige Marktteilnehmer verteilt; die größte Bedeutung auf internationaler Ebene haben die Unternehmen ISS (Institutional Shareholder Services) und Glass Lewis & Co. (welche im Folgenden daher als Beispiele dienen); alle übrigen folgen erst mit großem Abstand. Kritiker befürchten, dass diese große und konzentrierte Macht der Stimmrechtsberater in unangemessener oder sogar missbräuchlicher Weise ausgeübt wird. Dem liegt unter anderem die Überlegung zugrunde, Stimmrechtsberater seien Interessenskonflikten in besonderer Weise ausgesetzt. Diese und andere Bedenken werfen die Frage auf, ob sich gesetzliche Regelungen zu Stimmrechtsberatern empfehlen. Die vorliegende Arbeit gibt zunächst einen Überblick über die Dienstleistungen der Stimmrechtsberater (B.) und die Gründe, aus denen sie mandatiert werden (C.). Anschließend werden die Ursachen für den großen Einfluss der Stimmberatungsindustrie aufgezeigt (D.) und die Marktsituation erläutert. (E.). Schließlich setzt sich diese Arbeit mit den positiven Aspekten der Stimmberatung (F.) und den Bedenken gegen sie (G.) auseinander und bewertet mögliche Regulierungsstrategien (H.).

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