Gesundheitssituation und gesundheitliche Versorgung von wohnungslosen Menschen in Dortmund

Diplomarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Soziologie - Wohnen und Stadtsoziologie, Note: 1,5, Ruhr-Universität Bochum, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Zielsetzungen dieser Arbeit bestehen einerseits in einer Deskription und Analyse der gesundheitlichen Situation und der gesundheitlichen Versorgung wohnungsloser Menschen in Dortmund. Neben einer allgemeinen Bestandsaufnahme und einer Ist-Analyse werden andererseits zwei Konzepte gesundheitlicher Versorgung wohnungsloser Menschen in Dortmund dargestellt. Die empirischen Ergebnisse sollen mögliche Divergenzen der Fremd- und Selbsteinschätzung der Gesundheit sowie Expertensichtweisen zur Thematik veranschaulichen. Ein weiteres Ziel ist zudem, zu klären, über welches Gesundheitsbewusstsein wohnungslose Menschen verfügen. Folglich dienen die Befunde der Informationsgewinnung und als Ansatzpunkt für künftige gesundheitspolitische Projekte für wohnungslose Menschen. Mit der Herausarbeitung von Handlungsempfehlungen zur Optimierung der Konzepte zeigt sich, dass ressortübergreifende Ansätze essentiell sind. Die gesellschaftlichen Entwicklungen der letzten Jahre haben zu größeren Differenzen zwischen armen und reichen Bevölkerungsgruppen geführt. Diese latente Bedrohung der Wohlstandsminderung spiegelt die Risiken der Risikogesellschaft wider. Aus wirtschaftlichen Umstrukturierungen und Modernisierungen folgt eine Reduzierung der Arbeitsplätze, vor allem im sekundären Sektor, so dass die Folgen besonders die Geringqualifizierten treffen. Dadurch sind immer mehr Menschen auf Transferleistungen, wie etwa Hartz IV angewiesen. Auch die Armutsquote in Deutschland nimmt seit Jahren kontinuierlich zu. Im Speziellen lässt sich eine In- fantilisierung und Familiesierung der Armut feststellen. Armut und soziale Polarisierung führen im schlimmsten Fall zum Verlust der eigenen Wohnung. Gillich und Nieslony thematisieren, dass Wohnungsnot und Wohnungslosigkeit neben Arbeitslosigkeit und Einkommensarmut eine weitere Dimension gesellschaftlicher Spaltung darstellen.