Gesundheitswahn? Selbstoptimierung und individueller Zwang als Reaktion auf sozialen Druck zur gesunden Ernährung

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Gesundheit - Ernährungswissenschaft, Note: 1,7, Hochschule Osnabrück, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit wird eine Veränderung im Ernährungsverhalten von Menschen behandelt. Das individuelle Ernährungsverhalten von Menschen ändert sich mit Wandel der Kultur und Strukturen in der Gesellschaft, denn Gesellschaft und Individuum bedingen sich wechselseitig. Das Umfeld beeinflusst das Individuum, welches sich wiederum mit seinem Verhalten auf seine Umwelt auswirkt. Durch den Megatrend Gesundheit stellt sich für einige Menschen der Fokus auf gesunde Ernährung. Über die Art und Weise des Ernährungsstils lässt sich ein Status nach außen zeigen und Anerkennung für den Selbstwert erfahren. Wer sein affektives Verhalten nicht unter Kontrolle hat und ungesunde Nahrungsmittel zu sich nimmt, zeigt das unter Umständen öffentlich über die Körperform, welche von der Gesellschaft als undiszipliniert erworben abgetan wird. Bei einigen Menschen veranlasst der gesellschaftliche Druck einen individuellen Zwang, sich gesund ernähren zu müssen, bzw. den Drang dazu, sich im Hinblick auf die gesunde Ernährung selbst zu optimieren. Dabei leisten technische Hilfsmittel, wie die App für Smartphones, Unterstützung bei der Kontrolle des Essverhaltens. Die aufschwingende Fixierung auf gesunde Ernährung birgt allerdings auch Gefahren, sodass Essstörungen begünstigt werden können oder die Besessenheit in das Phänomen Orthorexia nervosa führen kann.