Gewerkschaften und Wohlfahrtsstaaten

Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Soziologie - Soziales System und Sozialstruktur, Note: 1,3, Universität Mannheim (Fakultät für Sozialwissenschaften), Veranstaltung: HS Spielarten des Kapitalismus, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Hausarbeit wird der Einfluss von Gewerkschaften auf den Wohlfahrtsstaat in Form einer Drei-Länderstudie untersucht. Der Autor zeigt anhand der Untersuchung des britischen, deutschen und schwedischen Sozialsystems, welchen Einfluss Gewerkschaften tatsächlich besitzen und wie sich dieser über die Zeit entwickelt hat. Die Länderauswahl stellt die von Esping-Andersen vorgenommen Typologie der Wohlfahrtsstaatsregime (sozialversicherungsbasiert, residual, universalistisch) dar. In der Analyse stellt der Autor dar, welche Auswirkungen der Rückgang des gewerkschaftlichen Organisationsgrades auf die Entwicklungen innerhalb des Wohlfahrtsstaats besitzen. Hierzu wird die Armutsentwicklung, die Entwicklung der Sozialen Ungleichheit und der Organisationsgrad in Deutschland, Großbritannien und Schweden in den Jahren 1990, 2000 und 2010 verglichen. Der Autor stellt die Hypothese auf, dass starke Gewerkschaften mit vielfältigen Einflussmöglichkeiten einen großen Einfluss auf die Gestaltung des Wohlfahrtsstaates besitzen und somit die Armut und die Soziale Ungleichheit reduziert wird. Überraschenderweise kann diese Hypothese nicht bestätigt werden, wie in den ausführlichen Analysen deutlich gemacht wird. Dennoch sind einheitliche Trends, die mit dem Machtverlust der Gewerkschaften einhergehen, in allen drei Ländern ersichtlich. Der Autor steuert mit seiner Arbeit einen wertvollen Beitrag zur Untersuchung des Sozialstaats und seiner Verbindung mit der Arbeiterbewegung bei.

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