Gewissen, Moral und Selbstliebe in der englischen Aufklärung als Fundament freimaurischer Gewissensethik anhand von Joseph Butlers '15 Sermons'

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Theaterwissenschaft, Tanz, Note: 2,0, Humboldt-Universität zu Berlin (Theaterwissenschaft und Kulturelle Kommunikation), Veranstaltung: Urbane Rituale, Sprache: Deutsch, Abstract: Selbstvervollkommnung durch Selbsterziehung - diese Losung bildet seit dem frühen 18. Jahrhundert einen zentralen Bestandteil freimaurischer Gewissensethik. Ein wesentliches Fundament der Moralphilosophie dieser im Zeitalter der Aufklärung entstandenen Geheimgesellschaft waren Joseph Butlers Einlassungen über die Natur des Menschen. Was Butler und die Freimaurer verbindet, ist das aufklärerische Sendungsbewusstsein, das mit einem Rückgriff auf antikes Gedankengut einhergeht und sich z.B. in der Bezugnahme auf den Salomonischen Tempel manifestiert. Zu den erörterten Fragen gehören wesentlich solche nach der Identität des Individuums, des menschlichen Rechts auf Selbstbestimmung und die ethisch-moralische Bestimmung der Vereinbarkeit eines individuellen Strebens nach Glück mit dem Allgemeinwohl und dem Glauben an Gott. Butler bezieht zu diesen Fragen mehr oder weniger explizit Stellung. In der vorliegenden Arbeit wird zu zeigen sein, in welcher Weise er die menschliche Konstitution und dessen Handlungsantriebe bestimmt, insbesondere im Hinblick auf das Verhältnis der Affekte des Menschen und seinem Reflektionsvermögen. Darüber hinaus wird, beispielhaft an einer Darstellung der Positionen Lockes, Shaftesburys und Mandevilles, eine Einordnung von Butlers Erörterungen in den kulturhistorischen Kontext vorgenommen.