Gezielte Tötungen

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Jura - Strafprozessrecht, Kriminologie, Strafvollzug, Note: 16 Punkte (1), Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Max-Planck-Insitut für internationales und ausländisches Strafrecht), Sprache: Deutsch, Abstract: Selbst wenn der Terminus der gezielten Tötungen erst seit Präsident Bushs erteilter 'Legitimation', derartige Taten im Krieg gegen den Terror durchzuführen, so richtig publik wurde, so darf nicht außer Acht gelassen werden, dass die so genannten targeted killings schon lange zuvor Anwendung fanden. Bereits zu Zeiten Stalins wurde diese Art der Ausmerzung von politischen Gegnern mehr oder minder erfolgreich praktiziert. Im Jahr 1940 wurde beispielsweise Leo Trotzki, Mitbegründer der Roten Armee und Gegner Stalins auf dessen Befehl hin mit einem Eispickel getötet. Auch in Nazi-Deutschland wurden von der damaligen Hitler-Regierung politische Widersacher ohne vorherige Anhörung, geschweige denn Gerichtsverhandlung, 'beseitigt'. Der Tyrannenmord, die Tötung eines für ungerecht an die Macht gelangten oder ungerechten bzw. tyrannisierenden Führungsstils beschuldigten politischen Herrschers, war sogar schon vor Christi Geburt ein vermeintlich wirksames Mittel, sich seiner Feinde zu entledigen. Der erste, lange Zeit weithin bekannte, Tyrannenmord geschah im Jahr 514 v. Chr.. Harmodios und Aristogeiton verübten ein Attentat auf die Tyrannen-Brüder Hippias und Hipparchos; Hipparchos kam dabei zu Tode. Der Anschlag gilt als Geburtsstunde der Demokratie in Athen. Heutzutage findet dieses politische Instrument zur Prävention vor gegnerischen Angriffen vor allem durch Israel, die USA und Russland Anwendung. Aber auch europäische Länder, wie z.B. Frankreich und England bedienten sich schon dieser Strategie. In den achtziger Jahren versuchte Frankreichs Regierung die Terroristen Ilich Ramírez Sánchez und Abu Nidal zu töten und die englische Regierung hatte Erfolg bei der Liquidation einiger Mitglieder der IRA. Viele andere Staaten, wie beispielsweise Kuba, China, Taiwan und Nordkorea bedienen sich dieses völkerrechtlich gesehenen höchst umstrittenen Instruments der Beseitigung von Gegnern. In der nun folgenden Arbeit soll zunächst anhand dreier bekannter Beispiele in die Thematik eingeführt werden, anschließend werde ich zur israelischen targeted killings-Politik übergehen und auch die amerikanische Praxis, welche im Vergleich zu Israel eine etwas kürzere Geschichte innehat, soll näher erläutert werden. Abschließend werde ich auf die Effizienz dieser Strategie, die vielfältigen rechtlichen Unzulänglichkeiten und die menschenrechtlichen Erfordernisse eingehen.

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