Giacomo Leopardis Pessimismus

Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Romanistik - Italienische u. Sardische Sprache, Literatur, Landeskunde, Note: 2, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Veranstaltung: Giacomo Leopardi, Sprache: Deutsch, Abstract: Gegenstand dieser Arbeit wird die Entwicklung der Philosophie des Pessimismus von Giacomo Leopardi sein. Es werden aus der Lektüre einiger seiner Werke die Grundzüge der Evolution seines Denkens von einem persönlichen über einen historischen bis hin zu einem sogenannten kosmischen oder universalen Pessimismus aufgezeigt, ausgehend von der kulturhistorischen Situation der Zeit, in der Leopardi gelebt hat. Zur jeweiligen Phase seiner Philosophie werden Auszüge aus Beispieltexten hinzugenommen und kommentiert, die sein Denken und dessen Entwicklung in der jeweiligen Phase widerspiegeln können. Die von mir zu diesem Zwecke ausgesuchten Texte sind vor allem Gedichte aus der Sammlung Canti wie Il passero solitario (Leopardi 1996:36-37), Alla luna (Leopardi 1996:41) und L'Infinito (Leopardi 1996:38), Ultimo canto di Saffo (Leopardi 1996: 31-32), A Silvia (Leopardi 1996:63-64), La sera del dì di festa (Leopardi 1996:39-40) und Canto notturno di un pastore errante dell'Asia (Leopardi 1996:70-73). Ausserdem wird durch einen Auszug aus dem patriotischen Gedicht All'Italia (Leopardi 1996:3-6) Leopardis anfänglicher nationalpatriotischer Einsatz unterstrichen werden. Besonders hervorgehoben wird Leopardis Verhältnis zur Natur im Verlauf seines Lebens und im Kontext seiner Philosophie werden. Dazu werden Passagen aus dem in den Operette morali enthaltenen Prosastück Dialogo della Natura e di un Islandese (Leopardi 1996:176-181) angesprochen, das die tragische und bis dahin degenerierte Beziehung Leopardis zur Natur auf radikale Weise vorführt. Zum Schluss wird sich das Interesse auf die letzten Verse des Canto notturno di un pastore errante dell'Asia richten und es werden Reflexionsversuche angestellt. Besonders werde ich nach der Möglichkeit fragen, ob sich in diesem Gedicht, neben dem radikalsten Ausdruck des leopardianischen Pessimismus und der Ablehnung der Natur nicht auch einen intimer Wunsch nach Wiedervereinigung mit diesem ständig bekämpften Feind aussprechen könnte.

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