Giorgio Agambens Homo-Sacer-Projekt im Völkerrechtsschrifttum.

Ingmar Miethke untersucht Phänomene des inter(kon-)textuellen Nachlebens von Ideengut aus philosophischen, staats- und gesellschaftstheoretischen Grundlagentexten im Völkerrechtsschrifttum. Beispielgebend ist das Hauptwerk des italienischen Juristen und Philosophen Giorgio Agamben: das Homo-Sacer-Projekt. Dazu bestimmt er zuerst Merkmale von Rezeption und Fortschreibung in textgebundenen Diskursen der Völkerrechtswissenschaftler, bevor er anhand juristischer und kultureller Modelle einen rezeptionstheoretischen Rahmen festlegt. Sodann werden einzelne Konzepte des Homo-Sacer-Projekts erklärt sowie als Begriffe und Begriffssysteme kritisch eingeordnet. Dies ergibt den Maßstab, an dem die Konzepte zu messen sind, die mit ihrer jeweiligen Kontextverflechtung im deutsch- oder englischsprachigen Schrifttum dargestellt werden. Dabei erweisen sich in der überwiegenden Zahl der Fälle nur bestimmte Konzepte für Kontextualisierungen des Homo-Sacer-Projekts im Völkerrechtsschrifttum als geeignet.

Ingmar Miethke studierte Rechtswissenschaften an der Juristenfakultät der Universität Leipzig und arbeitete als studentische Hilfskraft am Lehrstuhl für Praktische Philosophie der Universität Leipzig. Nach seiner Ersten juristischen Staatsprüfung 2009 nahm er 2010 ein Promotionsstudium am Lehrstuhl für Europarecht, Völkerrecht und Öffentliches Recht der Universität Leipzig auf, das er mit einer Arbeit zu »Giorgio Agambens Homo-Sacer-Projekt im Völkerrechtsschrifttum« abschloss. 2012 legte er die Zweite juristische Staatsprüfung vor dem Landesjustizprüfungsamt bei dem Sächsischen Staatsministerium der Justiz und für Europa ab.