Globale Neuordnung durch antikoloniale Konferenzen

Die bisherige Historiographie zur afrikanischen Dekolonisation hat häufig entscheidende Süd-Süd-Beziehungen übersehen. Philmon Ghirmais Untersuchung nimmt daher antikoloniale Konferenzen und internationale Organisationen in den Blick, die in den 1950er- und 1960er-Jahren in Ghana und Ägypten stattgefunden haben bzw. dort ihren Sitz hatten. Anhand von breitem Archivmaterial aus afrikanischen - aber auch europäischen - Ländern zeichnet die Studie nach, wie afrikanische Politiker und Aktivisten aus Kolonien und bereits unabhängigen Ländern zusammentrafen, Verbindungen knüpften und gemeinsam Wege in die Unabhängigkeit sowie transnationale postkoloniale Ordnungsvorstellungen entwickelten.

Philmon Ghirmai, geb. 1984, lebt in Berlin und arbeitet als politischer Referent. Er promovierte am Historischen Seminar der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Sein Forschungsschwerpunkt liegt in der Dekolonisation Afrikas.