Globalisierte Räume und Migrationspolitik
Autor: | Carsten Fiedler |
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EAN: | 9783640190652 |
eBook Format: | ePUB/PDF |
Sprache: | Deutsch |
Produktart: | eBook |
Veröffentlichungsdatum: | 16.10.2008 |
Kategorie: | |
Schlagworte: | Globalisierte Globalisierung Migrationspolitik Raumordnungen Räume |
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Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Politik - Thema: Globalisierung, pol. Ökonomie, Note: 1,0, Universität Leipzig (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Globalisierung Und Ökonomisierung - Raumordnungen, Sprache: Deutsch, Abstract: Spätestens seit Thomas Hobbes' Leviathan (1651) herrscht in der Politischen
Philosophie die Vorstellung vor, Souveränität und Territorialität seien als zwei
Variablen unzertrennbar miteinander verknüpft. Die Souveränität eines Herrschenden
beschränkt sich stets auf die Einheit des Territoriums, eines Raums, der durch
Grenzen seine objektive Beschränkung findet. Für eine Untersuchung der
Raumordnungen der globalisierten Welt ist es wichtig, wie sich die Souveränität
insbesondere in Bezug auf die Territorialität verändert.
Souveränität ist noch immer unweigerlich mit Territorialität verknüpft. Doch
nehmen beide in Abhängigkeit voneinander neue Formen an. Das Prinzip der
Territorialität verändert sich. Im Rahmen einer vertikalen Globalisierung der
Wirtschaft schließen sich Staaten in wirtschaftlichen Zentren zusammen und
vereinbaren eine gemeinsame Politik, die eine wirtschaftliche Freizügigkeit garantiert.
Sie produzieren damit in verschiedenen Graden postnationale Räume, z.B. indem
Binnengrenzen wegfallen und gemeinsame Märkte entstehen. Im Falle Europas hat
die hohe Formalität dieser Politik eine supranationale Organisation, die Europäische
Union, hervorgerufen. Diese Prozesse provozieren notwendigerweise periphere
Strukturen an den Rändern solcher Wirtschaftszentren. Das lässt sich an der
Migration auf das Zentrum gut erkennen. Sie entsteht durch das Wohlstands- und
Wirtschaftsgefälle zwischen Zentrum und Peripherie als horizontale Globalisierung.
Das Zentrum, also z.B. die Europäische Union, sieht sich gezwungen diese
Strömungen zu regieren oder zumindest zu kontrollieren.
Das Problem staatlicher (oder supranationaler) Souveränität ist dabei die
zunehmende Transnationalisierung der Politik, die durch die Globalisierung
hervorgerufen wird. Nach Reinhard Meyers (1985) entsteht Transnationalität, wenn
(...) unter den Bedingungen politisch, wirtschaftlich, gesellschaftlich und
ökologisch vermittelnder weltpolitischer Interdependenz nichtstaatliche,
gesellschaftliche Gruppen- und Einzelakteure gegenüber staatlichen
Entscheidungsträgern ein mehr oder minder hohes Maß an Autonomie gewinnen.
Dies eröffnet ihnen im Hinblick auf die Beziehung zu Regierungen anderer
Staaten (...) eigenverantwortlich nutzbare, das staatliche (...) Vertretungsmonopol
gleichsam unterlaufende oder schlicht ignorierende Handlungsspielräume. (zitiert
in Behr 2004: 34)