Globalisierung und Nationalkulturen - Argumente gegen deren Verwestlichung

Diplomarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich BWL - Unternehmensführung, Management, Organisation, Note: Sehr gut, Wirtschaftsuniversität Wien (Verhaltenswissenschaflich Orientiertes Management), Sprache: Deutsch, Abstract: In der Literatur gibt es einige Ansätze, die sich mit kulturellen Aspekten der Globalisierung auseinandersetzen. Zusammengefasst können diese Ansätze auf zwei wesentliche reduziert werden: Konvergenztheorie und Divergenztheorie. Bei der Konvergenztheorie lassen sich die Argumente ihrer Vertreter dahingehend zusammenfassen, dass infolge der Globalisierung ganze Gesellschaftssysteme und Nationalkulturen dazu tendieren, sich einander anzugleichen. Die nationalen und regionalen Unterschiede und Vorlieben würden sich demnach einander anpassen und die Bearbeitung der Märkte wäre überall gleich. Die wesentliche Aussage der Konvergenztheorie ist die stets fortschreitende Annäherung unterschiedlicher Kulturkreise auf Grund technischer und wirtschaftlicher Entwicklung, wodurch auch kulturelle Differenzen allmählich verschwinden. Kulturelle Aspekte haben gemäß der Konvergenztheorie einen weit geringeren Einfluss auf die Entwicklung als ökonomische oder technische Aspekte. Theodore Levitt kann als einer der Hauptvertreter der Konvergenztheorie angesehen werden. Mit seinem Werk 'The globalization of markets' (Vgl. Levitt Th.: general drifts towards the homogenization of the worlds. S. 93 1983) versucht er aufzuzeigen, wie die zunehmende, gleichartige Nachfrage bei Konsumgütern auch zu einer immer größer werdenden Annäherung von Kulturen führt. Er geht hierbei, wie viele andere Autoren auch, vom Primat der Ökonomie und Technologie aus, welche alle anderen Variablen der Globalisierung beeinflussen. Ökonomische Aspekte der Globalisierung werden 1:1 auf kulturelle Aspekte der Globalisierung übertragen. So schreibt Theodore Levitt: 'Die Produkte und Methoden unserer industrialisierten Welt geben den Ton an und alle tanzen nach ihrer Pfeife. Das Verlangen nach noch größerer globaler Anpassung ist noch nicht befriedigt; der Motor ist dabei die Macht der Technologie, die unser Zeitalter entscheidend prägt. Die Unterschiede, die es noch gibt, sind rudimentäre Bestandteile unseres kulturellen Erbes, die Werte, Normen und die Institutionen selbst. Einige verschwinden im Laufe der Zeit, andere werden weltweit zum Allgemeingut.' (Levitt Th.: Die Macht des kreativen Marketing, S. 48, Düsseldorf 1986 bzw. Levitt Th.: The globalization of markets, Harvard Business Review, S. 90 - 102 May/June 1983) Im Gegensatz zur Konvergenztheorie geht die Divergenztheorie davon aus, [...]

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