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Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 2,3, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit befasst sich mit der Novelle 'Das Erdbeben in Chili' von Heinrich von Kleist. 'Jeder ist seines Glückes Schmied' lautet ein bekanntes Sprichwort, doch bei Heinrich von Kleists Novelle 'Das Erdbeben in Chili' mutet eher der Zufall an, des Glückes Schmied zu sein. Denn hier scheint der Zufall immer wieder dazu zu führen, dass Glück Unglück und Unglück Glück ablöst. Besonders auffällig an der Novelle ist, dass es zu einem beständigen Wechsel von Glück und Unglück kommt, ohne dass die Figuren etwas dagegen tun können, denn die gesamte Handlung wird von plötzlichen Zufällen bestimmt. Wie genau diese Wechsel sich vollziehen und ob sie als Glück oder Unglück der Protagonisten zu verstehen sind, soll die folgende Untersuchung der Novelle zeigen. Dabei wird zunächst erläutert, was im weiteren Verlauf unter Glück, Unglück und Katastrophe zu verstehen ist. Im Anschluss an die Untersuchung erfolgt ein Fazit, bei welcher die Frage, ob das Erdbeben Glück oder Unglück für Jeronimo und Josephe gebracht hat, und inwiefern der Erzähler eben jenes dem Leser vermittelt oder auch nicht, diskutiert wird. 'Das Erdbeben in Chili' wirft bei dem Leser immer wieder Fragen auf, welche jedoch bis zum Schluss keine wirklichen Antworten erhalten, nicht zuletzt weil der Erzähler vieles undurchsichtig lässt und er einen immer wieder in die Irre führt. Gerade eben war es noch Glück, welches die Protagonisten erfahren, im nächsten kommt ein Zufall und verkehrt das ganze wieder ins Unglück für die beiden. Nie kann der Leser sicher sein, was als nächstes passieren wird und ob es denn tatsächlich Glück für Jeronimo und Josephe bedeutet oder nicht. Denn Glück und Unglück scheinen wie zwei Seiten derselben Münze zu sein, denn immer wieder werden sie in widersprechender Art und Weise eingesetzt. Dies ermöglicht dem Leser unendliche Möglichkeiten einer Interpretation, und selbst wenn man glaubt, zu einem befriedigenden Ergebnis gekommen zu sein, werfen sich plötzlich wieder neue Fragen auf und es kommt zu neuen Spekulationen auf die Auswirkungen bestimmter Ereignisse, Handlungen und Zufälle.