Goethes Lyrik im Sturm und Drang

Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Germanistik - Literaturgeschichte, Epochen, Note: 1,3, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit behandelt die Motive des Sturm und Drang anhand dreier Gedichte von Johann Wolfgang von Goethe. Der Schwerpunkt der Untersuchung liegt auf den wiederkehrenden Motiven in den drei behandelten Werken, stellvertretend für die Werke Goethes des Sturm und Drang. Innerhalb der wenigen Jahre, in denen die Gedichte 'Willkommen und Abschied', 'Wandrers Sturmlied' und 'Prometheus' entstanden, lebt der Dichter unter unterschiedlichsten Umständen, die er in seinen Werken verarbeitet. Er wandert durch das Land, lässt sich nieder, geht zahlreichen Tätigkeiten nach und verliebt sich. Die Untersuchung der Gedichte ist insbesondere deshalb interessant, da die Lebenssituationen Goethes in den Erlebnissen des lyrischen Ichs in den Gedichten auf interessante Art und Weise hervorblitzen. Die Rückschlüsse, die die Werke auf sein Leben ermöglichen, schaffen einen Einblick in Goethes Empfindungen sowohl in privater als auch beruflicher Sache. Die inhaltliche Nähe von Goethes Erlebnissen zu den Inhalten der Gedichte macht die Untersuchung auf wiederkehrende Motive relevant, da Goethe zu den Hauptvertretern des Sturm und Drang gehört und die Motive dieser Epoche maßgeblich prägte. Die Sturm und Drang-Epoche wird auf maximal zwei Jahrzehnte, von 1765-1785, datiert. Das Einordnen von Gedichten und Werken in Epochen sind stets Ordnungsversuche der späteren Generationen. Die Schaffenden schrieben dementsprechend nicht bewusst im Stil der Epoche - vielmehr gab es eine mentale Strömung, Tendenz oder Haltung zu einem Sachverhalt, welche die Dichter in ihren Werken zum Ausdruck brachten. Die Bewegung des Sturm und Drang spielte sich hauptsächlich in Kreisen junger Autoren ab. Mit der freien, träumerischen und gleichzeitig reißenden Literatur des Sturm und Drang öffnete sich dem lesenden Publikum eine Tür zur Horizonterweiterung, denn die Werke des Sturm und Drang verkörperten andeutungsweise das, was in der strengen Aufklärung verboten war, offen zum Ausdruck zu bringen. Ermöglicht wurde dies unter anderem durch die Vorarbeit der Aufklärung - es schaffte überhaupt erst einen 'Bewusstseinsstand', mit dem die Stürmer und Dränger umzugehen wussten. Dramatiker sahen ihr Vorbild des Sturm und Drang in William Shakespeare, während die Lyriker weniger von einem Vorbild geleitet und inspiriert, sondern vielmehr von den gesellschaftlichen Fesseln angetrieben wurden, sich entsprechend auszudrücken.

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