Goethes 'Wilhelm Meisters Wanderjahre: St. Joseph der Zweite'. Imitation zwischen Tradition und Moderne

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Literatur, Werke, Note: 1,3, Universität Koblenz-Landau, Sprache: Deutsch, Abstract: Johann Wolfgang von Goethes Altersroman 'Wilhelm Meisters Wanderjahre' wurde 1821 in der Erstfassung und acht Jahre später in einer zweiten Fassung als einer der persönlichsten Romane des Autors veröffentlicht und folgte dem klassischen Bildungsroman 'Wilhelm Meisters Lehrjahre' aus dem Jahr 1795. Der Roman besteht aus drei Büchern, die den Leser in das 18. Jahrhundert zurückführen. Zentrales Thema ist die Entsagung des Protagonisten Wilhelm, weshalb der Zweittitel des Buches auch 'Die Entsagenden' lautet. Für den heutigen Leser ist der Roman teilweise sehr schwer zu verstehen, da zahlreiche Novellen und Erzählungen ineinander geflochten wurden, die einen ständigen Personen- und Ortswechsel mit sich bringen. Eine der bedeutendsten Novellen ist die Eingangsgeschichte über Sankt Joseph den Zweiten. Wilhelm trifft auf ihn und seine Familie in den Bergen, wo sie ihr Leben nach dem ihres Vorbilds, dem heiligen Joseph, gestalten. In der vorliegenden Hausarbeit soll diese Imitation, ihre Auswirkungen und Fehler untersucht werden. Dies wird in Punkt 2 geschehen. Dazu ist es nötig erst die genaue Vorgehensweise Josephs unter die Lupe zu nehmen. Daher soll in Unterpunkt 2.1 zuerst geschaut werden, was genau imitiert wird. Im folgenden Punkt 2.2 werden einige Fehler in der Imitation und somit Abweichungen von der Originalgeschichte festgestellt, sodass das Entlarven der scheinbaren Idylle möglich wird. Punkt 3 untersucht das Verhältnis von Tradition und Moderne in der Novelle, das einen großen Einfluss auf Joseph und sein Verhalten zu haben scheint. Beschäftigt man sich näher mit dem Thema, stellt man sich die Frage welche Bedeutung der Novelle als Eingangserzählung für den weiteren Roman und deren Protagonisten zukommt, sowie die Beweggründe Goethes für den Einbau dieser Novelle. Dies soll in Punkt 4 überprüft werden. Der anschließende Punkt 5 soll ein zusammenfassendes Fazit darstellen.