Gott am Kreuz

Wir, die wir nach einem »sanften« Gott suchen, werden mit einem fremden, dunklen Gott konfrontiert. Das war von Anfang an so. Paulus erlebte, dass das »Wort vom Kreuz« als Ärgernis und Torheit aufgefasst wurde, und Justin stellte fest: »Denn darin, erklären sie, bestehe unsere Verrücktheit, dass wir den zweiten Rang nach dem unwandelbaren und ewigen Gott, dem Weltschöpfer, einem gekreuzigten Menschen zuzusprechen.« Für den unbekannten Grafitti-Maler des 3. Jahrhunderts, der einen Menschen mit erhobener Hand vor einem Gekreuzigten mit Eselskopf zeigt nebst den Worten: »Alexamenos betet zu Gott«, ist das Ganze nichts als eine Eselei. Bei J.W. Goethe erscheint das Problem in der Frage: »mir willst du zum Gotte machen solch ein Jammerbild am Holze?« Und Fr. Nietzsche spitzt es zu: »Gott am Kreuze - ...das Christentum war das größte Unglück der Menschheit!« Auch in unserer Zeit stößt das Zentrum der christlichen Botschaft, nämlich die Heilsbedeutung des Todes Jesu, auf massives Unverständnis. Wie können wir uns der Bedeutung des Todes Jesu nähern oder müssen wir das uns heute Unverständliche ersatzlos streichen? Mit dem Wort vom Kreuz aber steht und fällt die christliche Erlösungslehre überhaupt.Hans-Helmar Auel geht den Deutungen des Todes Jesu in den Evangelien nach. Acht ProfessorInnen legen die Texte aus. Hans-Helmar Auel verfasst zu jedem Text eine Predigt und einen möglichen Gottesdienstablauf. Zusätzlich gibt Eduard Lohse in einer Einführung sein Verständnis von der Heilsbedeutung des Todes Jesu wieder.

Hans-Helmar Auel ist Pfarrer im Ruhestand in der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck.

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