Durch die Ausschaltung des österreichischen Parlaments am 7.?März 1933 eignete sich die bis dahin mit extrem knapper Mehrheit ausgestattete Regierung Dollfuß diktatorische Regierungsgewalt an. Schlag auf Schlag wurden nun die demokratischen Einrichtungen der noch fragilen Ersten Republik zerstört. Mehr als dreihundert Verordnungen wurden unter permanentem Verfassungsbruch erlassen, die allgemeinen Freiheitsrechte demontiert, die Sozialgesetzgebung aufgeweicht. Der Verfassungsgerichtshof wurde lahmgelegt Wolfgang Maderthaner erläutert, wie die fundamentale ökonomische Krise der dreißiger Jahre diese autoritäre Dynamik befeuerte und wie Engelbert Dollfuß die jahrelange Kampagne gegen das Rote Wien zum förmlichen Finanzkrieg erweiterte.

Wolfgang Maderthaner ist Präsident des Vereins für Geschichte der ArbeiterInnenbewegung und ehemaliger Generaldirektor des Österreichischen Staatsarchivs. Eine Vielzahl an Publikationen zu den Bereichen Arbeiter- und Sozialgeschichte sowie historische Kulturwissenschaften und Theorie der Moderne. Im Picus Verlag erschien »Die Selbstabschaffung der Vernunft. Die Kulturwissenschaften und die Krise des Sozialen« (gemeinsam mit Lutz Musner,2007).

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