Gottfried von Straßburgs Gestalt des "Tristan"

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2, Universität Belgrad (Institut für deutsche Sprache, Literatur und Kultur), Sprache: Deutsch, Abstract: In meiner Seminararbeit versuche ich Tristans Edelsinn in Gottfried von Straßburgs Werk ausführlich zu beschreiben. Tristans Gestalt ist ohne Zweifel künstlerisch sehr komplex. Man muss zugeben, dass es eine gewisse Herausbildung in seiner Entwicklung gibt. Der Bruchmoment, als Transformationselement, ist Tristans Liebe zu Isolde. Tristan strebt nach ritterlichen Idealen, unter denen man auch ihre Erscheinungsformen versteht. Ethische Tugenden der Rittergesellschaft waren: die heitre Seelenlaune (der hohe muot), Beständigkeit (staete), Treue (triuwe) und Heldentum (tapferkeit). Ihre Charakteristiken waren: Gemessenheit in Benehmen (maze), Geschicklichkeit der Selbstbeherrschung und Kontrolle der eigenen Gefühle und Handlungen (zuht). All das führte zur Schaffung der gesitteten Erziehung auf dem Ritterhof (hövischheit) und diese Sitten wurden zur Regel für das heilige Leben. Von dem ehrenhaften Ritter erwartete man, dass er den Kodex des Rittertums respektierte. Die Pflicht eines Ritters war, dass er seine kämpferische Kraft im Dienste Gottes nützt, er sollte als Schützer der Kirche, Witwen und Kinder gelten. [...] Gottfried von Straßburg musste all das im Sinne haben, als er begann, Tristans Gestalt darzustellen.